Unser Krankenhaus abseits der Medizin

BKH ReutteA

EHENBICHL (rei). So ganz ohne „trockenes Zahlenmaterial“ geht es natürlich nicht. Aber die Daten, die Verwaltungsdirektor Dr. Dietmar Baron ausgegraben hat, sind wirklich interessant. Oder hätten Sie geahnt, dass seit März 1927 zuerst im Kreckelmoos und seit Juli 1968 in Ehenbichl 290.000 Personen stationär aufgenommen und 1,3 Millionen Patienten ambulant betreut wurden?
„Wir können schon einiges an interessantem Datenmaterial liefern“, sagt Baron durchaus mit berechtigtem Stolz, denn die Aufzeichnungen sind erstklassig.
Nachfolgend lassen wir Sie, werte Bezirksblatt-Leser, ein wenig in die Zahlenwelt des Bezirkskrankenhauses Reutte eintauchen.

BKH ist gut ausgelastet
Das BKH Reutte verfügt über 144 Betten, 28 davon in der Sonderklasse. Vergangenes Jahr wurden 46.804 Pflegetage (davon 6203 in der Sonderklasse) gezählt. Dazu kamen 38.531 Belagstage (5376). Nicht alle Patienten/innen kamen allein, sondern hatten Begleitpersonen dabei - 658 an der Zahl - die für weitere 1289 Belagstage sorgten.
In den Ambulanzen wurden 34.690 Personen behandelt und betreut.
Der Großteil der Patienten gehörte der Altersschicht zw. 15 und 45 Jahren an. 1366 weibliche und 900 männliche Patienten/innen gehörten zu dieser Gruppe. Naturgemäß waren es zumeist TirolerInnen, die sich im BKH Reutte behandeln ließen, nämlich 7681. Doch auch aus allen übrigen Bundesländern gab es Patienten. Die wenigsten kamen aus dem Burgenland - einer - die meisten aus Vorarlberg, nämlich 24. Dazu scheinen in der Statistik noch 621 ausländische Patienten auf.
Bedeutend ist das Bezirkskrankenhaus auch als Dienstgeber. Im patientennahen, nichtärztlichen Dienst sind 44 Männer und 142 Frauen beschäftigt - zusammen also 186 Personen. Viele sind teilzeitbeschäftigt. Rechnet man die Mitarbeiter auf Vollzeitstellen um, so gibt es im patientennahen, nichtärztlichen Bereich 148,31 Dienstposten.
Dazu kommen 28 Fachärzte, ein Allgemeinmediziner, zwei Fachärzte in Ausbildung und 14 Allgemeinmediziner in Ausbildung. Unter dem Strich somit 45 Ärzte (43,76 Vollzeitjobs).
Zusammen mit Schülern, Verwaltung, Reinigung und Betriebspersonal arbeiten etwa 380 Mitarbeiter nur am BKH Reutte. Zusammen mit dem Pflegeheim und den „benachbarten Institutionen“ auf dem Gelände des Krankenhauses sind es etwas mehr als 500 Personen.
Das BKH Reutte gehört dem „Gemeindeverband Bezirkskrankenhaus Reutte“, somit also den Außerferner Gemeinden, und damit auch deren Bürgern. Und die haben in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Wert geschaffen.
Enormer Anschaffungswert
Der Anschaffungswert des Krankenhauses mit all seinen Gerätschaften und Einrichtungen betrug 55 Millionen Euro. In den Bilanzen scheint nach Abschreibungen ein Vermögenswert von 40,6 Millionen Euro auf.
„Würde man das gesamte Krankenhaus aber auf einmal bauen und einrichten, müsste man rund 94,4 Millionen Euro aufwenden“, verdeutlicht Dr. Baron die Dimension, um die es aktuell geht. Leider hat das Bezirkskrankenhaus aber auch einen Schuldenstand, und der beträgt 4,4 Millionen Euro.
Was es mit einem Papierturm in der Höhe von 102 Kilometern im Zusammenhang mit dem Bezirkskrankenhaus Reutte auf sich hat, lesen Sie im zweiten Teil unserer Serie, der in zwei Wochen erscheint.

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