Weniger Firmeninsolvenzen dafür mehr Privatkonkurse im Bezirk Reutte

Ob das Sparscheinchen noch was hergibt? Schaden kann es nie, wenn es gefüllt ist. | Foto: Archiv/PC
  • Ob das Sparscheinchen noch was hergibt? Schaden kann es nie, wenn es gefüllt ist.
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AUSSERFERN (rei). "Zahlungsunfähig!" Wer das über sich oder über sein Unternehmen gesagt bekommt, fällt nicht selten in ein "tiefes Loch". Ganz so selten ist das aber nicht, auch nicht bei uns im Bezirk Reutte, wie eine Auswertung des Creditforums für das Jahr 2014 zeigt.
Österreichweit gesehen gab es im vergangenen Jahr täglich 38 Privatinsolvenzen und 22 Firmeninsolvenzen. Die Zahl der Privatinsolvenzen erreichte damit den niedrigsten Wert seit 2007, die Zahl der Firmeninsolvenzen stagnierte hingegen.
Im Bezirk Reutte sah es lt. Creditforum bei den Unternehmensinsolvenzen gut aus: Die Gesamtzahl ging von 15 (2013) auf 10 (2014) zurück, also um ein ganzes Drittel. Damit war der Bezirk gemeinsam mit Lienz positiver Spitzenreiter.
Anders die Situation bei den Privatkonkursen. Hier wurden vergangenes Jahr im Außerfern 26 registriert, ein Jahr zuvor warn es noch 23. Das ist ein Plus von 13 Prozent, womit der Bezirk Reutte prozentualgesehen den größten Zuwachs im Bundesland aufwies.
Diese Zahlen klingen nach viel oder wenig, vermutlich eine Frage der Betrachtung, aber es sind die Schlussfolgerungen, welche die Experten des Creditforums daraus ziehen und die geben dann doch zu denken. Gerhard M. Weinhofer vom Creditforum geht davon aus, dass bei den Firmeninsolvenzen 2/3 auf Managementfehler zurückzuführen sind. Dahinter rangiert "Kapitalmangel" auf dem zweiten Platz.
Bei den Privatinsolvenzen ist erfreulich, dass man den niedrigsten Wert seit 2007 erreicht hat, "diese auf den ersten Blick erfreuliche Entwicklung verdeckt aber folgende Tatsache: Aufgrund der steigenden Arbeitslosigkeit können sich viele überschuldete Personen mangels Einkommens eine Entschuldung mittels Zahlungsplan schlicht nicht leisten! Diese Personen bleiben auf das Exekutionsminimum gepfändet und haben keine ökonomische Zukunft. Für die Gläubiger ist – wenn überhaupt noch ein Vermögen vorhanden sein sollte und man nicht im ersten Rang besichert ist – ebenso wenig zu holen, die Abschreibungen steigen", erläutert Weinhofer die Problematik

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