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Prim. Dr. Gerald Pinzger, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am BKH Reutte. | Foto: Foto: BKH Reutte
  • Prim. Dr. Gerald Pinzger, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am BKH Reutte.
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REUTTE. Jede sechste Frau in Österreich leidet an Endometriose. Ein Krankheitsbild, bei dem Gebärmutterschleimhaut außerhalb des Organs wuchert – die Folgen sind massiv: krampfartige hartnäckige Schmerzen während der Menstruation, chronische Entzündungen und Kinderlosigkeit. Bis zur Diagnosestellung durchlaufen Patientinnen oft einen langen Leidensweg – das BKH Reutte klärt auf.
Noch vor wenigen Jahren war die Krankheit „Endometriose“ selbst den betroffenen Frauen kaum bekannt. Symptome wie etwa heftige Schmerzen im Unterleib oder Rückenprobleme während der Regelblutung werden leider immer noch leichtfertig als „Menstruationsbeschwerden“ abgetan. Durchschnittlich liegen zwischen Auftreten der ersten Beschwerden und der Diagnosestellung einige Jahre. „Aufklärung und Information sind daher das A und O, um diesen Leidensweg frühzeitig zu unterbrechen“, betont Prim. Dr. Gerald Pinzger, Leiter der Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am BKH Reutte.
„Endometriose ist eine Erkrankung, gekennzeichnet durch das Einwachsen von Gebärmutterschleimhaut an nicht dafür vorgesehenen Stellen, wie zum Beispiel im Bauchraum, an den Eierstöcken, Eileitern, aber auch in der Scheide, im Darm oder sogar in der Lunge“, beschreibt der Gynäkologe das Krankheitsbild. Diese versprengte Schleimhaut sorgt an den befallenen Stellen für eine chronische Entzündung, Wucherungen, hartnäckige Schmerzen und auch Kinderlosigkeit. Es können bei starkem Befall sogar Organstrukturen zerstört werden. Trotz intensiver Forschung ist die Entstehung der Endometriose bis heute unklar.
Endometriose ist hormonabhängig, tritt daher nur im Alter zwischen Pubertät und Klimakterium auf. Etwa jede sechste Frau in Mitteleuropa ist betroffen. Im BKH Reutte werden jährlich rund 100 Patientinnen mit diesem Krankheitsbild behandelt.

Diagnose und Behandlung:
Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut können durch eine Bauchspiegelung festgestellt und therapiert werden. Endometrioseherde werden entfernt, Verwachsungen gelöst und bei vorhandenem Kinderwunsch eine Untersuchung zur Durchgängigkeit der Eileiter durchgeführt. In der Regel kann dieser Eingriff über minimal invasive Techniken durchgeführt werden. Sollte ein extrem ausgeprägtes Krankheitsbild vorliegen ist manchmal ein Bauchschnitt notwendig. Neben der Operation steht die Hormontherapie mittels Pille und einem neuen Endometriosepräparat zur Verfügung.

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