Flüchtlinge als lebende Bibliothek

Gemeinsam wollen Sie Geschichten vermitteln und sagen, warum Menschen zu uns fliehen.
  • Gemeinsam wollen Sie Geschichten vermitteln und sagen, warum Menschen zu uns fliehen.
  • hochgeladen von Günther Reichel

Das Flüchtlingsthema ist derzeit in aller Munde. Auch am Bezirk Reutte geht es nicht spurlos vorbei.

BREITENWANG (rei). Bibliotheken helfen uns dabei unser Wissen zu vertiefen und unseren geistigen Horizont zu erweitern. Ein gut gewählter Ort also, um nicht nur Bücher oder andere Medien anzubieten, sondern auch Menschen. Die „Menschenbibliothek“ hat es sich zum Ziel gemacht, Schicksale von Flüchtlingen zu darzustellen.
Immer wieder werden in nächster Zeit Personen mit persönlich schicksalshaften Lebensgeschichten in den Außerferner Bibiliotheken erzählen, warum sie zu Vertriebenen wurden, wie es ihnen jetzt hier bei uns geht, was man tun kann, um zu helfen.
Die Zahl der Flüchtlinge im Bezirk Reutte ist in den vergangenen Wochen angestiegen. In elmen leben derzeit fünf Flüchtlinge, in Vils vier, in der Reuttener Südtiroler Siedlung sind es 31, in Biberwier elf und in Breitenwang 53. Dazu kommen rund 20 weitere Personen, die aufgeteilt über den Bezirk in privaten Unterkünften einen Platz gefunden haben.
Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Verdoppelung der Gesamtzahl. Die Toleranz im Bezirk sei groß, sagen die Betreuer. Es sind Syrer, Somalier und zumeist Asylanten aus afrikanischen Ländern, die nach zumeist schlimmen Lebensgeschichten bei uns stranden.
Die Fäden laufen bei Nick Rea zusammen. Er, ein gebürtiger Libanesese mit englischen Eltern, war sein halbes Leben im Ausland unterwegs. Seit 2013 ist er im Außerfern und ist hier im Bereich der Asylantenbetreuung tätig. Er hat gute Erfahrungen sowohl mit den bei uns lebenden Flüchtlingen, als auch mit dem hiesigen Umfeld - Hilfsbereitschaft und Toleranz betreffend - gemacht.
Regina Karlen macht sich ebenfalls im Bereich der Asylantenhilfe stark.
Bei ihr laufen die Fäden hinsichtlich der „Menschenbibliotheken“ zusammen. „Ich denke, wer Kritik in der Frage der Asylanten übt, sollte auch hinterfragen, um was es wirklich geht. Dieses Wissen wollen wir mit den ‚Menschenbibliotheken‘ vermitteln.“
Start ist am 12 Juni. Dann erfahren Besucher hiesiger Bibliotheken hautnah, was Männer, Frauen und Kinder bewegt, ihre alte Heimat aufzugeben, gefährliche Wege zu gehen und warum sie hoffen, dass alles ein gutes Ende nimmt.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.