Gebührendetatte lenkt Aufmerksamkeit auf den Urisee

Geld bereithalten heißt es ab diesem Sommer für Badegäste am Urisee.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

REUTTE (rei). Diese darf künftig der Pächter des 57.000 Quadratmeter großen Areals kassieren. Die Maßnahme ist umstritten.
Die beiden im Gemeindevorstand vertretenen Listen von Bürgermeister Luis Oberer (drei Sitze) und jene von Vizebürgermeister Klaus Schimana (zwei Sitze) haben konträre Ansichten - Oberer setzte sich am Ende mit 3:2 durch.
Klaus Schimana und seine Fraktionskollegin Elisabeth Schuster sind nicht generell gegen eine Gebühr am Urisee, doch sehen sie eine solche nur dann gerechtfertigt, wenn es dafür eine zusätzliche Leistung gibt. Schimana: "Uns würde einleuchten, wenn man im Bereich der Badeanstalt einen Eintritt einhebt. Hier sind die Liegewiesen gepflegt, es gibt den Kiosk, Umkleiden und eine WC-Anlage. Also einen echten Mehrwert gegenüber der restlichen Fläche rund um den See. Dafür zahlt man dann sicher auch gerne etwas", glaubt Schimana.
Doch die nun genehmigte Gebühr im Ausmaß von zwei Euro am Tag ist kein Eintritt, sondern eine Aufwandsentschädigung, gedacht für die Pflege der Liegewiesen und für die Entsorgung des Mülls.
"Für die Müllentsorgung ist aber ohnehin der Pächter zuständig. So steht es im Vertrag", erklärt Schimana. Dort ist auch festgehalten, dass der Pächter in Absprache mit der Gemeinde Gebühren einheben kann, "aber nicht für die Müll-entsorgung. Die muss der Pächter machen!"

Hohes Konfliktpotential
Schimana sieht in der nun mehrheitlich durch die Bürgermeisterliste genehmigten Regelung viel Konfliktpotential für die Zukunft. "Was, wenn einer nicht zahlt? Man hat keine Handhabe, dagegen vorzugehen. Ich sehe viele Badegäste ins Wasser hüpfen, wenn der Kassier kommt." Noch problematischer erachtet Schimana den Umstand, dass die "Müllgebühr" nur einmal am Tag eingehoben werden soll. "Wer vorher da war und 'rechtzeitig' wieder geht, zahlt nichts, ebenso wenig, wer etwas später kommt. Das ist nicht gerecht."
Einfacher wäre es aus seiner Sicht daher, rund um die Badeanstalt für das Baden, die Benützung der WCs usw. regelmäßig zu kassieren. Dieser Bereich wäre überschaubar und könnte laufend diesbezüglich betreut werden.

Bgm. Oberer ist zufrieden
Bürgermeister Luis Oberer teilt die Bedenken Schimanas nicht: "Wir müssen froh sein, endlich einen Betreiber gefunden zu haben", stellt der Gemeindechef fest. Diesem die Kosten für den rund um den See anfallenden Müll aufbürden zu wollen, hält Oberer für falsch. Er ist zufrieden, dass der Betreiber bereit ist, sich um die Müllentsorgung überhaupt zu kümmern, "sonst müssten wir das tun!"
Die bestehenden Bedenken hinsichtlich der fast nicht durchführbaren Kontrollen hält Oberer ebenfalls für unbegründet, denn vorgesehen sei, dass die Abgabe in Höhe von zwei Euro ohnehin nur im Bereich der Liegewiesen eingehoben wird. Sowohl bei jenen im Nahbereich der Badeanstalt, als auch am gegenüberliegenden Ufer bei den Plattformen.
Der übrige Uferbereich werde von der Gebühr ausgenommen bleiben. Oberer: "Das ist ja am Plansee auch nicht anders. Bei den Liegewiesen wird kontrolliert und kassiert, überall sonst kann man gratis baden."
Nachdenklich stimmt den Gemeindechef, dass "offensichtlich aber alles falsch ist, was man am Urisee tut." Persönlich ist er von der Sinnhaftigkeit aller nun in die Wege geleiteten Maßnahmen überzeugt. Der neue Pächter arbeitet mit Hochdruck und auf eigene Kosten an der Sanierung des Kiosk-Gebäudes und der angrenzenden Umkleiden, die Gemeinde kommt ihrerseits für die Kosten der neuen WC-Anlage auf. Die alten Umkleiden gegenüber des Kiosk werden neu gestrichen. Die Kosten übernimmt ebenfalls die Gemeinde.

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