Bau der 110 KV Leitung in Taiskirchen
Bei Baggerung für Masten auf Mülldeponie gestoßen
TAISKIRCHEN. Bei den Baggerungen für die Masten der 110 KV-Hochstromleitung von Raab nach Ried sei man im Gemeindegebiet von Taiskirchen auf eine Mülldeponie gestoßen, teilte ein anonymer Anrufer der BezirksRundschau mit. "Angeblich ist geplant, einfach Piloten durchzuschlagen bis man auf gewachsenen Boden kommt. An eine Räumung der Deponie wird nicht gedacht, was natürlich für das Grundwasser fatal wäre", so der Anrufer, der namentlich nicht genannt werden will. Bürgermeister Johann Weirathmüller dazu: "Die Mülldeponie ist bekannt. 1972 wurde auf dem betreffenden Grundstück unter Einhaltung aller Vorschriften Plastik abgeladen und mit einer Lehmschicht bedeck", so Weirathmüller. Dieses Vorgehen war Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre keine Seltenheit: Man wusste nicht, wohin mit all dem Plastik und kippte Berge davon in sogenannte "Gruben". Während auf diesem Wege viel Müll illegal "versteckt" wurde, erfolgte die Stilllegung der Deponie in Taiskirchen unter Einhaltung aller Vorschriften. Seither ist über diese Vergangenheit viel Gras gewachsen.
Umweltanwaltschaft Linz eingeschaltet
Laut Weirathmüller hat die Energie AG, deren Tochter Netz OÖ GmbH, die Hochstromleitung errichtet, einen Baustopp eingeleitet. Die Umweltanwaltschaft Linz wird die Angelegenheit jetzt prüfen. "Wir haben der Bezirkshauptmannschaft bereits sämtliche Unterlagen zur Schließung der damaligen Mülldeponie geschickt", so Weirathmüller. Sollte es nach dem Abfallwirtschaftsgesetz ein Problem geben, müsste sich laut Weirathmüller der Grundbesitzer dafür verantworten. Dieser habe für die Stilllegung der Mülldeponie vor knapp 50 Jahren seinen Grund zur Verfügung gestellt und dafür Geld erhalten.
Zur 110 KV-Leitung
Von Raab nach Ried errichtet die Netz OÖ GmbH, eine Tochter der Energie AG, derzeit eine 110 kV-Hochstromleitung. Insgesamt werden 76 Masten errichtet, die meisten davon in Taiskirchen. 86 Grundbesitzer sind davon betroffen, 66 davon haben sich zur Schutzgemeinschaft" zusammengeschlossen und forderten lange ein Erdkabel statt einer Freileitung. Auch die Gemeinde kämpfte 20 Jahre lang gegen diese Leitung. Nach zahlreichen Enteignungen kam es zum Baustart. Mitte 2021 soll die Leitung fertig sein.
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