Auch im Bezirk Ried
Corona bremst den Bauboom aus

Die Arbeiten für das neue Wohnprojekt der Neuen Heimat in der Riedauer Straße in der Stadt Ried sind bereits am Laufen.  | Foto: BRS
  • Die Arbeiten für das neue Wohnprojekt der Neuen Heimat in der Riedauer Straße in der Stadt Ried sind bereits am Laufen.
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Corona hat die Baukosten in die Höhe getrieben. Hinter dem Start einiger Projekte steht ein Fragezeichen.

RIED. So zum Beispiel beim Frauenhaus Innviertel. Der für 2021 geplante Baustart an einem neuen Standort in Ried konnte leider nicht eingehalten werden. Nach der langen Suche nach einem geeigneten Grundstück steckt das Projekt nun erneut in der Warteschleife, da sich die Baukosten von 1,6 auf 2,1 Millionen Euro erhöht haben. Eventuell verzögern könnte sich auch die Sanierung der Volksschule eins/Mittelschule zwei in Ried. Amtsleiter Peter Eckkrammer dazu: "Wir schreiben jetzt 80 Prozent der Leistungen aus. Im März werden wir sehen, welche Preise die Firmen anbieten. Wenn es irgendwie geht, möchten wir heuer mit dem Umbau starten!" Sollten die Angebote in Summe die budgetierten 8,5 Millionen Euro deutlich überschreiten, müsse man über neue Möglichkeiten nachdenken. Denn auch ohne Corona stellt die Finanzierung dieses Projekt für die Stadt Ried aufgrund geringer Förderungen durch das Land OÖ keinen Spaziergang dar.

Baukostenexplosion

Zu den explodierenden Baukosten sagt Martin Bläumauer, der bei Wiesinger Bau für den Hochbau zuständig ist: "Die Corona-bedingte Baukostenerhöhung fällt je nach benötigtem Material unterschiedlich aus. Massiv betroffen sind zum Beispiel Stahl, Eisen, Dämmstoffe und Holz. Diese Baustoffe sind schlecht verfügbar, was den Preis um bis zu 50 Prozent in die Höhe treibt. Aktuell hat sich die Situation zwar wieder etwas entspannt, auf dem Preisniveau von Zeiten vor der Pandemie sind wir aber bei weitem nicht." Zusätzlich zur Corona-Krise wird die am 1. Juli 2022 fällige CO2-Besteuerung die Baukosten laut Bläumauer in die Höhe treiben. "Preise für Baustoffe, deren Produktion viel CO2 freisetzt, werden deutlich anziehen. Beispiele sind Ziegel oder Zement!"

Bildungsdirektion Innviertel

Bereits am Laufen ist der Bau des neuen Gebäudes für die Bildungsdirektion Innviertel. Trotz einer Kostensteigerung von rund 30 Prozent hat die ISG das Projekt am Vorplatz des Bundesschulzentrums vor einigen Wochen gestartet, wobei Wiesinger Bau für die Baumeisterarbeiten und die Fassade zuständig ist. Um die Parkflächen vor dem Bundesschulzentrum zu erhalten, wird das Gebäude auf Stützen errichtet. "Das Investitonsvolumen des rund 600 Quadratmeter großen Gebäudes beträgt 3,1 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant", so ISG-Prokurist Ernst Lindinger.

Eisen Wagner-Areal

Zügig voran geht es auch am "Eisen Wagner Gelände" gegenüber vom Maximarkt in Ried. Auf einer Fläche von knapp 2.000 Quadratmetern entsteht hier ein Fitness-Studio. Die Baukosten trägt der Grundeigentümer, die Wagner Liegenschaftsverwaltung GmbH. Dieses Vorhaben, das bereits im vierten Quartal 2022 fertig gestellt werden soll, ist aber nur der erste Schritt. Denn das neu zu bebauende Areal umfasst insgesamt 30.000 Quadratmeter. Da das Grundstück als Betriebsbaugebiet gewidmet ist, fällt eine Ansiedelung von Handelsbetrieben und Geschäften flach. Möglich ist hingegen die Nutzung für Produktionsbetriebe, Lagerflächen sowie Büroflächen.

Team 7 Welt

Nicht übersehen kann man aktuell die Baustelle der neuen "Team 7 Welt" und der "Grünen Fabrik" auf der bisherigen Parkfläche zwischen der Zentrale des Herstellers von Naturholzmöbeln in Ried und dem Standort der Rifa. Spätestens im Frühjahr 2023 sollen die Bauarbeiten dieses 35 Millionen Euro teuren Projektes abgeschlossen sein. Alleine 6.000 Festmeter Rundholz, zum Teil aus dem eigenen Firmenwald, werden in der Team 7 Welt verarbeitet. Das moderne Gebäude soll außerdem über begrünte Dächer und Photovoltaik für den Eigenbedarf verfügen.

Großes Wohnbauprojekt

Das wohl größte aktuelle Wohnbauprojekt im Bezirk Ried ist die Sanierung der Wohnanlage am Voglweg und an der Riedauer Straße. Bauträger ist die Neue Heimat. Aktuell findet die Entkernung der bestehenden Objekte statt. Im ersten Bauabschnitt entstehen zwei neue Wohnhäuser mit insgesamt 26 geförderten Mietwohnungen und Tiefgaragenplätzen. Insgesamt sollen auf dem rund 9.700 Quadratmeter großen Bauland mehr als Wohnungen errichtet werden.

Zur Sache:

Für 2021 geplante Projekte, die realisiert wurden:
• Die Volleyballhalle in Ried wird bereits bespielt.
• Das elf Hektar große Glashaus samt Verwaltungsgebäude und Verpackungshalle in Geinberg ist fertig. Investitionsvolumen: 30 Millionen Euro.

Für 2021 geplante Projekte, die nicht realisiert wurden:
• Frauenhaus Innviertel
• Zehner-Kaserne in Ried: Weder Bataillonskommandant Oberst Alfred Steingreß noch das Militärkommando in Hörsching können aktuell Auskünfte darüber geben, wann die geplante Sanierung startet.

Erst für 2025 geplant
Bezüglich Umbau des Bahnhofes müssen sich die Rieder noch bis 2025 gedulden. Laut Auskunft der ÖBB sind dafür rund 40 Millionen Euro veranschlagt. Vorentwurfspläne für die notwendigen Gleise und Bahnsteige existieren bereits.

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