Krankenhaus Ried
Darmkrebsvorsorge mit künstlicher Intelligenz

Primar Ernst Rechberger bei der Darmuntersuchung mit dem neuen Modul GI Genius
 | Foto: KH BHS Ried/Foto Hirnschrodt
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Neues Endoskopie-Modul im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried erkennt Dickdarmveränderungen in Echtzeit und weist die untersuchenden Ärzte darauf hin.

RIED. An Darmkrebs erkranken in Österreich jährlich rund 5.000 Menschen – nicht wenige davon im Innviertel, wo die mitunter deftigen Ernährungsgewohnheiten für die Darmgesundheit nicht unbedingt förderlich sind. Dieses Schicksal wäre jedoch in vielen Fällen zu verhindern: Mittels Koloskopie (Darmspiegelung) lassen sich potenziell gefährliche Veränderungen der Dickdarmschleimhaut erkennen und auch gleich entfernen, noch ehe sich daraus eine Krebserkrankung entwickelt.

Beim Aufspüren solcher Veränderungen werden die Fachärzte im Innviertler Schwerpunktspital nun von künstlicher Intelligenz unterstützt: Zwei Untersuchungstürme in der Endoskopie wurden mit einem neuen Modul (GI Genius) ausgestattet, das über die Schlauchkamera des Endoskops „mitschaut“. Die Software kontrolliert bei jeder Koloskopie die Bilder aus dem Darm in Echtzeit und markiert verdächtige Schleimhautbereiche: Grüne Kästchen im Live-Bild machen die Untersucher sofort auf solche Stellen aufmerksam.

Kleine, versteckte Veränderungen sicher entdecken

„Das ist gerade bei sehr kleinen oder versteckten Veränderungen hilfreich, die auch einem geschulten Auge unter Umständen entgehen könnten“, erklärt Primar Ernst Rechberger, Leiter der Abteilung für Innere Medizin I. So wird die Sicherheit für die Patienten nochmals erhöht: Studien haben gezeigt, dass dank diesem Modul die Entdeckungsrate von Verdachtsarealen, die kleiner als zehn Millimeter sind, deutlich steigt. Auch multiple Darmpolypen findet das Modul zuverlässig, und es lernt ständig dazu: Mit einem Update wird es dem „Genius“ bald auch möglich sein, Krebsvorstufen (Adenome) von ähnlichen, aber harmlosen Polypen zu unterscheiden.
„Diese Innovation ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Digitalisierung die Ärzte unterstützt und damit einen echten Benefit für Patienten bedeutet“, betonen Geschäftsführer Johann Minihuber und der ärztliche Direktor des Krankenhauses Johannes Huber.

Mehr als 2.000 Koloskopien jährlich

Mehr als 2000 Koloskopien nehmen die Fachärzte des Endoskopie-Teams im Krankenhaus Ried pro Jahr vor. Die Abteilung trägt seit Jahren das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“ der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie. Im Sinne einer sanften Koloskopie erfolgen die Darmspiegelungen grundsätzlich unter Sedierung: Die Patienten erhalten eine Medikation, die dafür sorgt, dass sie während der Untersuchung schlafen und nichts davon mitbekommen.

Vorsorgekoloskopie ab 50 dringend empfohlen

Für Menschen ab 50 Jahren wird eine Vorsorgekoloskopie im Abstand von sieben bis zehn Jahren empfohlen. „Da haben wir im Innviertel durchaus noch Luft nach oben“, so Rechberger. Er appelliert dringend, diese Möglichkeit wahrzunehmen: „Darmkrebs verursacht anfangs kaum Beschwerden. Wenn Symptome wie Blut im Stuhl auftreten, ist er meist schon weit fortgeschritten. Wird Darmkrebs rechtzeitig erkannt, liegt die Heilungschance bei 90 Prozent. Bei der Koloskopie werden bereits mögliche Vorstufen noch während der Untersuchung entfernt. So einfach lässt sich keine andere Krebserkrankung verhindern!“

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