Damwildbesitzer Thomas Stibleichinger ist mehr als wütend
"Diese vermeintliche Tierschützer hat wohl überhaupt nicht nachgedacht!"

Das angefahrene Tier konnte erlöst werden. | Foto: Stiebleichinger
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Update: Das angefahrene Tier konnte heute erlöst werden. Das Muttertier, dessen Junges im Gehege geblieben war, kehrte gestern Gott sei Dank zurück. "Die fünf Tiere, die noch immer frei herumlaufen, müssen jetzt mit Hilfe der Jägerschaft abgeschossen werden. Sonst passiert der nächste Unfall", so Stibleichinger. 

Update: In der Nacht auf Donnerstag, 2. September, ist es aufgrund des freilaufenden Damwildes zu einem Verkehrsunfall gekommen. Ein Tier wurde dabei schwer verletzt. "Der Hinterlauf hängt noch dran, wir konnten es aber leider noch nicht erlösen, da im Siedlungsgebiet die Jagd sehr schwierig ist", so Stibleichinger.

Ursprünglicher Bericht

In der Nacht auf 31. August hat ein bislang unbekannter Täter den Zaun des Damwildgeheges von Thomas Stibleichinger aus Tumeltsham aufgezwickt. Die BezirksRundschau hat berichtet. Von den insgesamt 18 Tieren sind zwölf entkommen – und seither in der Umgebung unterwegs. Auf der B141 und der B141a ist nach wie vor besondere Vorsicht geboten.

TUMELTSHAM. "Wir konnten gestern ein Tier mit einem Gewehr betäuben und zurückbringen, zwei männliche Tiere mussten wir leider erschießen. Zwei weitere Tiere kamen in der Nacht in das Gehege zurück, eines um 02.30 und eines um 4 Uhr. Ich habe bei der errichteten Schleuse eine Wildkamera angebracht", so der besorgte Besitzer Thomas Stibleichinger. Leider sind immer noch sieben Tiere unterwegs. Vier davon haben heute Mittag wieder die Straße Richtung Autobahn überquert, was natürlich nicht nur für die Tiere, sondern auch für alle Autofahrer extrem gefährlich ist. "Ich hoffe sehr, dass  in den nächsten zwei Tagen noch welche zurück in das Gehege kommen oder wir welche betäuben können. Alle anderen sind dem Tode geweiht. Dieser vermeintliche Tierschützer, der meinen Zaun aufgeschnitten hat, hat wohl überhaupt nicht nachgedacht, was er da anrichtet", so Stibleichinger.

"Ich hoffe sehr, dass in den nächsten zwei Tagen noch welche zurück in das Gehege kommen oder wir welche betäuben können. Alle anderen sind dem Tode geweiht. Dieser vermeintliche Tierschützer, der meinen Zaun aufgeschnitten hat, hat wohl überhaupt nicht nachgedacht, was er da anrichtet", Thomas Stibleichinger, Damwildbesitzer.

Kälber von Müttern getrennt

Um die Tiere mittels Gewehr betäuben zu können, muss man sich dem Wild viel weiter annähern können als bei einem Abschuss. Und genau das macht das Vorhaben so schwierig, denn die Tiere sind relativ scheu. Außerdem ist auch eine Betäubung nicht gerade ungefährlich, denn immer wieder werden Tiere nach einer solchen nicht mehr munter. Besonders bitter ist die Tatsache, dass durch das Ausbüxen auch Muttertiere von ihren Kälbern getrennt wurden. "Ein Kalb, deren Mutter entkommen ist, ist im Gehege. Umgekehrt ist ein Kalb ausgekommen, dessen Mutter geblieben ist. Der Hirsch und auch das andere Wild im Gehege laufen nervös herum, weil ein Teil der Herde fehlt, das Kalb schreit nach seiner Mutter. Es ist einfach eine Katastrophe",so Stibleichinger. Bereits seit 25 Jahren wird auf seinem Hof Damwild gehalten, erst heuer hat er den Zaun völlig neu errichtet. "Ich habe um 5.000 Euro einen Spezialzaun aus England gekauft und montiert. Auch sonst schauen wir sehr auf unsere Tiere. Das Gehege ist sehr groß und wir bauen sogar Spezialgras aus den Bergen an. Ich bin so wütend auf den Täter." Diesbezüglich wird von der Kriminalpolizei ermittelt. 

"Ein Kalb, deren Mutter entkommen ist, ist im Gehege. Umgekehrt ist ein Kalb ausgekommen, dessen Mutter im Gehege blieb. Der Hirsch und auch das andere Wild im Gehege laufen nervös herum, weil ein Teil der Herde fehlt, das Kalb schreit nach seiner Mutter. Es ist einfach eine Katastrophe", Thomas Stibleichinger.

43 Tage Frist ist zu lange

Sollten die Tiere nicht zurückkommen oder eingefangen werden können, gehen sie rein rechtlich in 43 Tagen in das Jagdrecht über und müssen erlegt werden. "Solange kann man aber nicht warten, denn bis dahin würden zu viele Unfälle passieren. Wir haben im betroffenen Gebiet jetzt die Jagd für die nächsten Tage eingestellt, damit sich das gesamte Wild beruhigt und das entkommene Damwild vielleicht doch noch in das Gehege zurück kommt. Wir werden sehen, wie diese höchst unverantwortliche Tat ausgeht", so der Jagdleiter aus Tumeltsham Johann Aichinger. 

Unbekannter zwickte Zaun eines Geheges auf, zwölf Tiere entkamen
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