Ein Rückblick auf 100 Jahre Schrebergartenverein Ried

- Jeder Garten ist individuell gestaltet.
- Foto: Schrebergartenverein Ried
- hochgeladen von Gwendolin Zelenka
RIED (gwz). Heuer feiert der Schrebergartenverein Ried im Innkreis sein hundertjähriges Bestehen. Eine Zahl, auf die Obmann Otto Hager sowie sein Vorgänger Herbert Etzlinger stolz zurückblicken. Hager übernahm 2012 die Verpflichtungen und Verantwortungen des Obmann nachdem ihn Etzlinger als würdigen Nachfolger auserkoren hatte. Wo alles begann war jedoch nicht an dem Standort, den man heute kennt.
Gärten als Nahrungsquelle
Schon 1911 gab es Schrebergärten in Ried. Diese gehörten damals noch einem Geflügel- und Ziegenzüchterverein an. Aufgrund eines Streits trennten sich die Wege der Schrebergärtner und der Züchter jedoch, der 5. Juni 1918 war der offizielle Gründungstag vom Schrebergartenverein Ried im Innkreis, in Altenried neben dem Friedhof. Wolfgang Mühringers Zeit als Gründungsobmann zog sich über stolze 33 Jahre.
Heutzutage dienen die Schrebergärten als Beschäftigung in der Freizeit, Ruheoase oder Möglichkeit, seine Kreativität auszuleben. Kurz vor Ende des ersten Weltkriegs lagen die Prioritäten bei der Selbstversorgung. Die Leute bauten nicht nur Gemüse an, sie hielten sogar Hasen, Hühner oder Ziegen.
1929 kam es zu der ersten Umsiedlung der Schrebergartenanlage. Ried zählte 6.400 Einwohner, eine Erweiterung in Form eines Siedlungsgebiets war geplant. Der Verein musste weichen, am 2. August 1931 eröffnete Bürgermeister Wilfingseder die neue Gartenanlage entlang der Banstrecke "Bad-Ried", heute "Messe-Ried".
Standort Bad Ried
Der Schrebergartenverein mit 158 Gartenparzellen teilte sich die Anlage mit dem Postler-Schrebergartenverein, weiterhin galt die Selbstversorgung als Priorität.
Von den Erträgen mussten die Gärtner 1944 Gemüse und Hasenfelle an die Wehrmacht abliefern, nachdem sie 1934 unter die strenge Aufsicht der Vaterländischen Front gestellt worden waren.
Ein geplantes Bundesschulzentrum sowie ein Internat im Jahr 1986 zwangen den Verein erneut, den Standort zu verlegen. Die Stadtgemeinde wählte das Wiesengelände bei den damaligen Steinbauergründen in Renetsham.
1,5 Millionen Schilling Kosten entstanden für die Stadtgemeinde bei der Verlegung. Dieses mühselige Unterfangen führte unter anderem dazu, dass von 158 Mitgliedern nur 83 übersiedelten. Zudem erhielten die 75 Leute eine Entschädigung von 5.000 Schilling.
70 Jahre Pachtvertrag
90 Gartenparzellen auf einer Größe von 24.000 m², diese Daten haben sich seit dem Abschluss des Pachtvertrags am 1. September 1970 nicht verändert. Seit der ersten Jahreshauptversammlung ist jedoch das Halten von Kleintieren untersagt.
Der Postler Schrebergartenverein war ebenfalls mit umgezogen und löste sich 2007 auf, die 17 Mitglieder übernahm der Schrebergartenverein Ried.
In der Zeitspanne von 1978 bis 2015 gab es zahlreiche Veränderungen am Schrebergarten, unter anderem die Errichtung einer WC-Anlage oder die Bereitstellung von Grünschnittcontainern durch die Gemeinde.
Hager über die heutige Atmosphäre der Anlage: "Es herrscht rundherum Ruhe. Ich bin auch stolz, weil ich hier jeden persönlich kenne. Ich gehe gern durch und unterhalte mich. Das ist eigentlich das Schöne."



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