Gutachten zur Spange drei besagt
Ersatzlebensräume für Vögel & Co müssen geschaffen werden

Wolfgang Gruber, Gemeindevorstand von Neuhofen, und der Grüne Bezirkssprecher Lukas Oberwagner.
 | Foto: Foto: Die Grünen
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RIED, NEUHOFEN. Bei den Gemeinderatssitzungen in Ried und Neuhofen am 9. Juli wurde ein Antrag vom Verein Lebensraum Ried Süd/ Neuhofen bezüglich Spange 3 behandelt. Die Bürgerinitiative verlangte, dass der Gemeinderat die mehrheitliche Zustimmung zur Errichtung dieser Straße revidiere und das Land Oberösterreich auffordere, die diesbezügliche Trassenverordnung aufzuheben und alle Aktivitäten einzustellen.

Als Begründung brachte die Bürgerinitiative das Bekenntnis der Stadt Ried vom März 2019, sich für den Schutz von Böden und Artenvielfalt und gegen Flächenversiegelung einzusetzen, ein. Weitere Gründe für den Antrag seien die Mitgliedschaft der Stadt Ried bei der Bodenbündnispartnerschaft sowie die Ausrufung des Klimanotstandes 2019. Darin bekannte sich die Stadt, die Klimaauswirkungen aller zukünftigen Entscheidungen zu berücksichtigen. Laut Verein Lebensraum Ried Süd/ Neuhofen sollen "mit dem Bau der 30 Millionen teuren Straße 40.000 Quadratmeter wertvollste Grün- und Ackerflächen geopfert werden, ohne dass Sinn und Zweck durch schlüssige Verkehrszählungen jemals nachgewiesen werden konnten".

Ried: Antrag abgelehnt, Grüne und Neos dafür

Die Forderungen der Bürgerinitiative wurden in der Gemeinderatssitzung mehrheitlich angelehnt. Die Grünen und Neos stimmten allerdings dafür. „Abgesehen vom immensen finanziellen Aufwand und der zweifelhaften Verkehrsentlastung wäre der durch die Spange 3 angerichtete Schaden ein umweltpolitischer Super-Gau in Ried“, so der Grüne Bezirkssprecher Lukas Oberwagner. Seine Partei hat ein Gutachten über die Folgen der Umfahrung auf die Flora und Fauna in Auftrag gegeben. Das Gutachten kommt nach Oberwagner zum Schluss, dass ein Verlust des Lebensraumes mehrerer Vogelarten nur dann naturschutzrechtlich genehmigungsfähig sind, wenn ein entsprechender Ersatzlebensraum geschaffen wird. Diese Ausgleichsmaßnahmen müssen bereits vor Verlust der Brutplätze wirksam sein. Weiters seien auch verschiedenste Amphibien und Fledermauspopulationen gefährdet. Unterstützung fand die Bürgerinitiative auch bei Neos-Gemeinderat Kitzmüller: „Wenn wir die Spange drei bauen, verlieren wir viel biologischen und landwirtschaftlichen Nutzgrund, welcher aber viel wertvoller ist als eine Straße“.

Neuhofen: Nicht vollinhaltlich abgelehnt

Da die geplante Spange drei auch die Gemeinde Neuhofen betrifft, wurde der Antrage der Bürgerinitiative auch hier im Gemeinderat behandelt. Hier wurde die Forderung nicht vollinhaltich abgelehnt. In der Vergangenheit wurden in Neuhofen bereits mehrere Bedenken geäußert und Forderungen angemeldet. „Diese bleiben aufrecht und werden dem Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Straßenplanung und Netzverkehr, mit zusätzlichem Verweis auf die neu vorgelegte Biologische Fachexpertise übermittelt“, heißt es in der Beschlussfassung.

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