Gemeinsam sicher: Initiative in Ried gestartet
Anfang Juni wurde die Initiative „Gemeinsam.Sicher“ im Bezirk Ried gestartet.
BEZIRK (kw). Die Bevölkerung gezielt in die Polizeiarbeit einbinden und dadurch Problemen vorbeugen – das ist der Hintergrund, warum Innenminister Wolfgang Sobotka die Initiative „Gemeinsam.Sicher“ ins Leben gerufen hat.
Nach erfolgreicher Probezeit in einzelnen ausgewählten Bezirken wurde die Aktion am 1. Juni bundesweit ausgerollt. Prävention ist dabei das zentrale Thema: Wird ein Notruf bei der Polizei abgesetzt, ist eine Tat meist schon passiert.
Mit „Gemeinsam.Sicher“ sollen negative Entwicklungen bereits früh erkannt werden oder noch besser: erst gar nicht entstehen. „Die Initiative soll Teil unserer täglichen Arbeit werden und vor allem das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung steigern“, betont Stefan Haslberger, Bezirkspolizeikommandant in Ried im Innkreis. Die Polizei startete daher sogenannte Sicherheitspartnerschaften: „Diese Partner tauschen regelmäßig Informationen aus und ergreifen Maßnahmen – jeder in seinem Bereich“, erklärt Haslberger.
Sicherheitspartner gesucht
Das Projekt läuft dabei über vier Ebenen: Neben dem Sicherheitskoordinator auf Bezirksebene gibt es in jeder Polizeiinspektion Sicherheitsbeauftragte (siehe Kasten rechts), sowie in den Gemeinden Sicherheitsgemeinderäte. Für die vierte Ebene werden in Ried nun Sicherheitspartner gesucht. Sie sind das Bindeglied zwischen Polizei und Bevölkerung und arbeiten ehrenamtlich.
Die Auswahl dieser Personen erfolgt sehr sensibel – nicht jeder kommt in Frage: „Menschen, die Interesse am Mitgestalten von Sicherheit haben, die kommunikativ und gern unter Leuten sind, können sich jederzeit bei uns, im Bezirkspolizeikommando, melden“, informiert Haslberger und ergänzt: „In einem Gespräch können wir uns gegenseitig kennenlernen und entscheiden, ob jemand geeignet ist oder nicht.“
Laut Haslberger stehen der Rieder Polizei schon jetzt viele engagierte Bürger in ähnlicher Weise zur Verfügung. Durch die Installation von Sicherheitspartnern kann der Kontakt zur Bevölkerung noch weiter gesteigert werden. Aktuell gibt es bereits vier Interessenten. Haslberger hofft allerdings auf mindestens einen Sicherheitspartner pro Gemeinde.
Denn: „Je mehr Informationen wir von der Bevölkerung bekommen, umso höher ist natürlich auch die Erfolgsrate.“ Durch den Einsatz der Sicherheitspartner konnten in Schärding, einem der Probebezirke, bereits einige Projekte erfolgreich umgesetzt werden. Dort wurden mittlerweile in 25 der 30 Gemeinden Sicherheitspartner installiert. Sensibilisierung der Bevölkerung in Fragen der Verbrechensvorbeugung beitragen."
Zur Sache
Sicherheitsbeauftragte
Im Bezirk Ried im Innkreis wurde zum Projektstart der Initiative „Gemeinsam.Sicher“ für jede Polizeiinspektion (PI) ein Sicherheitsbeauftragter ausgewählt:
• Josef Bruckbauer (PI Aurolzmünster)
• Johann Maurer (PI Eberschwang)
• Jan Gieber (PI Obernberg)
• Josef Spitzer (PI Ried)
• Norbert Riedl (PI Waldzell)
Sicherheitspartner
Interessierte Bürger, die als „Sicherheitspartner“ einen Beitrag zur Sicherheit in der eigenen Gemeinde leisten wollen, können sich jederzeit beim Bezirkspolizeikommando Ried im Innkreis (059133/4240-305 ) oder bei jeder Polizeiinspektion im Rieder Bezirk melden.
Nähere Informationen über die österreichweite Initiative finden Sie im Internet auf
www.gemeinsamsicher.at
Kommentar: "Sicherheit geht uns alle etwas an"
Hilfssheriff oder Möchtegern-Polizisten – so wurden die Sicherheitspartner bezeichnet, als das Pilotprojekt „Gemeinsam.Sicher“ vergangenes Jahr in einzelnen Bezirken gestartet ist. Unser Nachbarbezirk Schärding wurde für die Probephase ausgewählt. Auch dort war das Misstrauen in der Bevölkerung anfangs groß. Im vergangenen Jahr konnte jedoch das eine oder andere Projekt bereits positiv umgesetzt werden. Die Bürger haben mittlerweile verstanden, dass es bei der Initiative nicht um Spitzelaktivitäten oder Freunderlwirtschaft geht. Insgesamt beteiligen sich in Schärding 25 der 30 Gemeinden an der Aktion. Nun hofft auch das Bezirkspolizeikommando Ried auf Interesse und aktive Teilnahme der Bürger – nicht als Spitzel oder Hilfssheriffs, sondern als engagierte Menschen, die nicht wegschauen, wenn es um ein wichtiges Anliegen geht: Sicherheit.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.