Florian Ertl hat mit 34 Jahren eine Lehre begonnen und sagt
„Ich liebe es, dass meine Arbeit sinn macht!"

Florian Ertl entschied sich mit 34 Jahren für eine Lehre. | Foto: Ertl
  • Florian Ertl entschied sich mit 34 Jahren für eine Lehre.
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TUMELTSHAM. Zehn Jahre lang war Florian Ertl als Sportfotograf auf dem gesamten Globus unterwegs. Mit 34 Jahren entschied er sich, bei Wiesinger Bau eine Lehre als Zimmerer zu machen. Was ihn dazu bewogen hat, den Fotoapparat gegen Schwerstarbeit zu tauschen, das verrät er im Interview.

Sportfotograf zu sein, das ist für viele ein Traum und klingt sehr spannend. Warum haben Sie sich dazu entschieden, diesen Job an den Nagel zu hängen und eine Lehre zu machen?
Ertl: Ich war zehn Jahre lang mehr unterwegs als zu Hause. Irgendwann dachte ich mir, dass es keinen Sinn mehr macht, wenn ich immer drei Viertel vom Jahr weg bin. Als meine Frau und ich unser Haus gebaut haben, traf ich die Entscheidung, als Fotograf aufzuhören. Am 1. Juli 2019 habe ich dann meine Lehre als Zimmerer bei Wiesinger Bau in Tumeltsham begonnen, Ende Juli 2019 sind wir in unser Haus gezogen.

Warum gerade Zimmerer?
Ich hatte früher schon immer gesagt, wenn ich nicht Fotograf geworden wäre, dann entweder Tischler oder Zimmerer. Leider verdient man aber als Tischler sehr wenig. Ich konnte die Lehre über die ALU-Stiftung absolvieren. Ich hatte dadurch aber nur 18 Monate für die gesamte Ausbildung samt drei Berufsschulklassen Zeit. Da ich mit 18 Jahren bereits die Matura gemacht hatte, wurden mir in der Berufsschule einige Fächer erlassen. Trotzdem war die Ausbildung relativ anstrengend.

Was gefällt Ihnen am Handwerk?
Da Handwerker Mangelware sind, wird uns wieder viel mehr Wertschätzung entgegen gebrachte, als noch vor einiger Zeit. Am Handwerk gefällt mir besonders, dass meine Arbeit Sinn macht. Zimmerer zu sein ist zwar unfassbar anstrengend, aber es macht mir Spaß, wenn ich mit meiner Arbeit anderen eine Freude machen kann. Außerdem liebe ich es, mit Holz zu arbeiten.

Würden Sie Jugendlichen eine Lehre empfehlen?
Wenn derjenige handwerklich begabt ist, dann sicher. Ich selber hätte aber mit 15 Jahren noch nicht entscheiden können, was ich beruflich machen möchte. Ich konnte es auch mit 18 Jahren nicht.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Ich möchte die nächsten Jahre als Geselle bei Wiesinger Bau arbeiten. Dann könnte es schon sein, dass ich den Meisterkurs und vielleicht auch die Fachhochschule in Kuchl mache. Eines weiß ich aber sicher: Selbständig sein, das möchte ich nicht mehr!

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