"Mode macht immer was und darf alles machen"

Jürgen Christian Hoerl hat in Wien sein Label "JCHOERL" gegründet. | Foto: Markus Ludwig
  • Jürgen Christian Hoerl hat in Wien sein Label "JCHOERL" gegründet.
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UTZENAICH, RIED (kat). Conchita Wurst, Mirjam Weichselbraun oder die Vorstadtweiber – Jürgen Christian Hoerl hat sie alle schon eingekleidet. Vergangene Woche absolvierte der gebürtige Utzenaicher ein Heimspiel im Bezirk Ried: Beim Modepalast in der Weberzeile präsentierte der Designer seine Kreationen. Vor seiner Fashion-Show, die das dreitägige Event eröffnete, gab er der BezirksRundschau ein Interview.

BezirksRundschau: Sie sind in Utzenaich aufgewachsen – wann haben Sie das Innviertel verlassen?
Jürgen Christian Hoerl: Nach der Schule habe ich in Linz Mode studiert und danach das Meisteratelier absolviert. Anschließend war ich in London und Mailand um mich weiterzubilden. Heute lebe und arbeite ich in Wien. Aber ich komme noch öfter nach Hause, um meine Familie zu besuchen. Die Innviertler sind sehr offen und kommunikativ, das hat mich sehr beeinflusst. Auch mein Durchhaltevermögen stammt sicher von hier.

Wann haben Sie begonnen, sich für Mode zu interessieren?
Ich begeistere mich für Mode, seit ich denken kann. Früher habe ich meiner Tante immer Kostüme genäht. Das Schneiderhandwerk ist wunderschön, es macht mir wahnsinnigen Spaß. Aber leider gerät es viel zu oft in Vergessenheit – beim Kauf von Kleidung wird selten daran gedacht, dass hinter jedem Stück Menschen stehen, die es designt und produziert haben. Aber die Mode-Branche boomt. Ich glaube, es hat noch nie so viele Designer in Österreich gegeben wie heute.

Ihr Label JCHOERL ist in Wien angesiedelt – wird auch dort produziert?
Ja, wir stellen unsere Mode ausschließlich in Wien her. Es ist wichtig, dass die Arbeitskraft in Österreich bleibt. Auch wenn man in Österreich produziert, ist das Preis-Leistungsverhältnis gut.

Für welche Art Mode stehen Sie?
Unsere Ready-to-wear-Kollektionen sind modern, casual und sportlich. Unser Hauptfokus liegt jedoch auf der Maß-Bekleidung. Für Theater- und Bühnenausstattungen sind wir österreichweit unterwegs. Die Personen auf der Bühne spiegeln sich in der Kleidung wider. Mode macht immer was und Mode darf alles machen.

Sie haben schon Prominente wie Conchita oder Mirjam Weichselbraun ausgestattet. Wie ist die Arbeit mit Ihnen?
Prominente funktionieren mit Mode, sie bilden eine Symbiose. Conchita haben wir während der Zeit des Songcontests begleitet. Das war ein aufregender Weg und eine wunderbare Erfahrung mit ihr zu arbeiten.

Bei den unzähligen Kleidungsstücken, die Sie entworfen haben – gibt es darunter einen Liebling?
Jedes Teil ist ein kleines, von mir erschaffenes Baby. Aber ich will immer gleich ein neues machen (lacht). Mode hat ein extrem schnelles Tempo. Designer leben von neuen Inputs und Inspirationen. Egal ob verschiedene Mode-Zeitalter, Farben oder Formen – man kann immer wieder etwas neu interpretieren. Für mich ist Mode der schönste Job der Welt, denn man kann Menschen damit ansprechen und sie zum Lächeln bringen. Obwohl ich sie nicht als Job sehe – Mode ist mein Hobby, das ich leben und damit Spaß haben darf.

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