Jugend und "Öffis"
Neue Konzepte gegen Mobilitätsarmut

Jugendliche sind am Weg in die Arbeit oft mit dem Zug unterwegs.  | Foto: Fotolia/ Arthofer
  • Jugendliche sind am Weg in die Arbeit oft mit dem Zug unterwegs.
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Um am sozialen, ökonomischen und kulturellen Leben teilhaben zu können, braucht es gute und leistbare Mobilitätsangebote. Gerade junge Menschen sind aber oft  in ihrer Mobilität stark eingeschränkt. Im Rahmen der Ideenwerkstatt „Bewältigung von Mobilitätsarmut“ des Jugendnetzwerkes Schärding und Ried haben Teilnehmer von sozialen Organisationen, Institutionen und Betrieben in der Arbeiterkammer Schärding über Lösungsmöglichkeiten  diskutiert.  

RIED/ SCHÄRDING. Gerade im ländlichen Raum leiden viele Jugendliche darunter, dass das Netz öffentlicher Verkehrsmittel häufig nicht ausreichend ausgebaut ist. Zwar sind die Verbindungen nach Schärding und Ried relativ gut, das Angebot zwischen den einzelnen Gemeinden lässt jedoch vielfach zu wünschen übrig. Das wird etwa dann zum Problem, wenn Jugendliche eine Lehre machen wollen, der Lehrbetrieb aber mit den Öffis schwer oder gar nicht erreichbar ist. Ein weiteres Problem: Jugendliche, die den Übergang von der Schule in  die Berufswelt noch nicht geschafft haben und berufsvorbereitende Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen, haben im Gegensatz zu Schülern und Lehrlingen keinen Anspruch auf das Lehrlings- oder Jugendticket. 
„Diese Jugendlichen kommen ohnehin schon überwiegend aus mobilitätsarmen Familien. Die Arbeiterkammer Oberösterreich fordert daher einen Zugang zum Lehrlings- bzw. Jugendticket für alle, die sich in Unterstützungsprojekten befinden“, so der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich Johann Kalliauer.

Rolle der Betriebe

Kerstin Hofstätter von Streetwork Ried betonte die Rolle der Betriebe:
"Für Jugendliche und Auszubildende ist die Lage im ländlichen Raum prekär. Viele dieser jungen Menschen haben keinen Führerschein und sind auf Mitfahrgelegenheiten in die Arbeit angewiesen. Funktioniert dies nicht oder gibt es wegen der schlechten Bus- und Zugverbindungen endlose Steh- und Fahrzeiten, droht öfter der Jobverlust oder Lehrabbruch." Einige Betriebe haben Verständnis für die Situation der Jugendlichen und passen die Arbeitszeiten der Lehrlinge an den Busfahrplan an. Daneben organisieren engagierte Mitarbeiter Fahrgemeinschaften. In manchen Fällen holen Firmen ihre Mitarbeiter sogar per Shuttledienst ab, belohnen ihre Lehrlinge für einen ausgezeichneten Erfolg beim Lehrabschluss mit der Kostenübernahme des Führerscheins oder übernehmen die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel in der Berufsschulzeit. Eine innovative Idee ist derzeit bei Team 7 in der Ausarbeitungsphase. Mitarbeiter, die einen Lehrling mit in die Arbeit nehmen, sollen künftig einen Bonus erhalten.

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