Corona-Krise im Herbst 2020
Politiker appellieren an Eigenverantwortung
BEZIRK RIED. Aufgrund der steigenden Infektionszahlen hat die Österreichische Regierung neue Corona-Maßnahmen ausgesprochen. Kernpunkte sind geschlossene Freizeit- und Sporteinrichtungen, Schließung der Gastronomie sowie Ausgangsbeschränkungen von 20 bis 6 Uhr. Handel und Dienstleistungsbetriebe sowie Kindergärten und Unterstufenschulen bleiben geöffnet. Schüler der Oberstufen und Studenten werden wieder per Homeschooling unterrichtet. Die BezirksRundschau Ried hat von Politikern aller Fraktionen ein Statement zu dieser jüngsten Entwicklung eingeholt.
Bürgermeister Albert Ortig, ÖVP:
"Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Virologie-Experten angesichts der aktuellen Entwicklung eindringlich vor einer Überlastung des Gesundheitssystems warnen. Daher ist es nicht nur eine rechtliche Frage, sondern vor allem auch ein Frage der Vernunft, dass wir als Bürger die Verordnungen von Landes- und Bundesregierung konsequent umsetzen. Wer dies nicht tut, gefährdet andere. Gleichzeitig liegt es an uns, die von den Maßnahmen besonders betroffenen Betriebe und deren Mitarbeiter gerade jetzt zu unterstützen. Wer etwa Speisen in der Gastronomie abholt und seine Einkäufe nicht online, sondern in den Rieder Geschäften tätigt, lebt Regionalität und leistet einen wichtigen Beitrag für die Zukunft"
Stadtrat Lukas Oberwagner, Die Grünen
"Die aktuellen Zahlen in Österreich und vor allem Oberösterreich lassen mich schaudern. Für mich kommen die Maßnahmen zu spät, die Situation bezüglich der medizinischen Versorgung wurde zu lange schöngeredet, sind aber hoffentlich noch gerade rechtzeitig. Persönlich rechne ich spätestens Mitte November mit einer Verschärfung der Maßnahmen. Es liegt an uns allen, durch unser Verhalten dafür Sorge zu tragen, dass jede und jeder gut durch diese Zeit kommt.
Stadtrat Peter Stummer, SPÖ:
"Dass die Zahlen im Herbst wieder steigen würden, war klar. Die Regierung hatte den ganzen Sommer Zeit, die notwendigen Konzepte zu entwickeln und das Contact Tracing auszubauen.
Es hat aktuell den Anschein, dass dies verabsäumt wurde. Auch frage ich mich, ob die Ausgangssperre von 20 Uhr bis 6 Uhr wirklich sinnvoll ist. Anhand der vorliegenden Zahlen passieren die mit Abstand am meisten Infektionen im privaten und nicht im öffentlichen Bereich. Die aktuelle Verordnung lenkt jedoch das gesellschaftliche Leben vom öffentlichen in den privaten Bereich. Da die Situation jetzt aber so ist, wie sie ist, appellieren ich an die Bevölkerung, auch wenn es mittlerweile schwierig ist, die Maßnahmen einzuhalten und Eigenverantwortlich mit der Situation umzugehen.
Vizebürgermeister und Abgeordneter zum Bundesrat Thomas Dim, FPÖ:
„Die Regierung hat aus den Erfahrungen des ersten „Lock down“ zumindest bei der Administrierbarkeit der Verordnungen dazu gelernt. Leider ist aber die Transparenz, wie und warum einige nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen wurden, wieder nicht gegeben. Deshalb fürchten viele Personen um ihre Grund- und Freiheitsrechte“
Gemeinderat Günther Kitzmüller, Neos:
"Die Bundesregierung hat es verabsäumt, im Sommer die notwendigen Konzepte gegen den zu erwartenden Anstieg der Covid19 Zahlen im Herbst zu entwickeln. Jetzt gilt es vor allem die Risikogruppen zu schützen, die Wirtschaftlichkeit aufrecht zu erhalten und in der Bildung mit Augenmaß zu agieren. Um die Infektionszahlen deutliche zu reduzieren, appellieren wir aber vor allem an die Eigenverantwortlichkeit alle. Weihnachten soll für alle wieder ein Fest für die Familien sein.
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