Resolution aus Ried an Bund und Land
Rieder Gemeinderäte stärken Kaserne den Rücken

Im Mai 2020 übergab Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) den  Soldaten in der Rieder Kaserne neue Tarnuniformen. | Foto: Berger
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  • Im Mai 2020 übergab Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) den Soldaten in der Rieder Kaserne neue Tarnuniformen.
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RIED. Innerhalb von zwei Tagen wurden bis Donnerstag, 20. Mai, 18 Uhr in Ried alle Gemeinderäte von Bürgermeister Albert Ortig aufgefordert, eine Resolution an Bund und Land für den Erhalt der Rieder Kaserne in aktuellem Ausmaß zu beschließen. Der Grund: Es gibt Gerüchte, dass das Bataillon geschmälert werden soll. Diesbezügliche Pläne stammen Informationen zu Folge direkt vom Generalstab des Militärs in Wien.

"Bei derartigen Befürchtungen läuten bei mir sofort die Alarmglocken, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass an solchen Ängsten meistens etwas Wahres dran ist. Deshalb wollte ich nicht bis zur nächsten Gemeinderatssitzung im Juli warten, sondern sofort etwas unternehmen" so Bürgermeister Albert Ortig. Nicht zum ersten Mal hat sich der Rieder Stadtchef für den Erhalt des Riedes Kasernenstandortes stark gemacht: "Derartige Gespräche gab es gleich nach meinem Amtseintritt im Jahr 1994 mit Minister Werner Fasslabend, dann mit Herbert Scheibner, Günther Platter, Mario Kunsasek", so Ortig. "Mit der Resolution versucht nun die Politik, einen gewissen Druck auszuüben", so Vizebürgermeister Thomas Dim aus Ried, dem der Erhalt der Zehnerkaserne in Ried ebenfalls wichtig ist. Dies gilt auch für den Nationalratsabgeordneten Manfred Hofinger (ÖVP). " In einem persönlichen Gespräch hat Verteidigungsministerin Klaudia Tanner eine Standortgarantie für alle Kasernenstandorte in Oberösterreich abgegeben. Es ist bedauerlich, dass es trotz allem immer wieder zu Diskussionen darüber kommt. Natürlich ist jede Initiative, die für die Standortsicherung eintritt, wichtig. Ich begrüße es, dass sich nun auch andere Parteien öffentlich dafür einsetzen!"

Sanierung hängt in der Luft

Obwohl die Sanierung der Kaserne Ried bereits fix erschien und ein Start für Mitte 2021 angekündigt wurde, hängt Bataillonskommandant Oberst Alfred Steingreß nun auch diesbezüglich wieder in der Luft. Darüber hinaus gibt es Bestrebungen eines regionales Wohnbauträgers, sich den jetzigen Standort zu sichern und dafür die Kaserne an neuer Stelle zu errichten. Dies würde für die Soldaten den Vorteil mit sich bringen, dass die 15 Jahre andauernde Großsanierung nicht bei laufendem Betrieb über die Bühne gehen müsste. Thomas Dim hätte mit dieser Lösung trotzdem keine Freude, denn: "Die Kaserne würde dann irgendwo in der Peripherie und vielleicht auch nicht mehr in Ried errichtet werden", so Dim.  Steingreß sieht das etwas anders: "Wenn ein Neubau in fünf Jahren fertig sein und dadurch kein Schaden für das Bataillon entstehen würde, kann ich dazu nicht Nein sagen. Ich bin aber nicht derjenige, der das entscheidet!"

Die Resolution

Die Resolution, die der BezirksRundschau vorliegt, lautet folgendermaßen; "Die Bundesregierung und die Oö. Landesregierung werden dringend ersucht, dafür Sorge zu tragen, dass die Garnison Ried mit der General-Zehner-Kaserne an diesem Standort und in diesem Ausmaß bestehen bleibt und das hier stationierte Panzergrenadierbataillon 13 weiterhin in seiner derzeitigen Gliederung und Ausstattung fortgeführt wird. Der Gemeinderat der Stadt Ried im Innkreis fordert, dass die Garnison Ried und das Panzergrenadierbataillon 13 in keiner Weise geschwächt, beschnitten oder redimensioniert werden. Die General-Zehner-Kaserne muss als Standort in vollem Umfang gesichert, auf einen zeitgemäßen baulichen Standard gebracht und zukunftsorientiert weiterentwickelt werden.

Verbundenheit und Katastrophenschutz

Als Begründung werden folgende Punkte angegeben: "Mit der General-Zehner-Kaserne ist Ried im Innkreis seit Jahrzehnten Garnisonsstadt, die einzige im Innviertel und im gesamten westlichen Oberösterreich. Entsprechend eng ist die Verbundenheit zwischen dem Panzergrenadierbataillon 13 und der Stadtgemeinde Ried, was seit dem Jahr 1981 auch durch eine offizielle Partnerschaft zum Ausdruck kommt. Die Garnison ist für die Sicherheit der Bezirksstadt und der Region insgesamt von zentraler Bedeutung. Dies betrifft neben der militärischen Landesverteidigung insbesondere den Katastrophenschutz, wie das Panzergrenadierbataillon 13 in der Vergangenheit bei zahlreichen Einsätzen nachdrücklich unter Beweis gestellt hat. Dazu zählen z. B. massive Hochwasserereignisse, u. a. 2002 und 2012, Sturmkalamitäten und Schneedruck, wo die Soldaten rasch in den Assistenzeinsatz gehen konnten und dadurch Schlimmeres verhindert haben. Nicht zuletzt deshalb genießen „die 13er“ bei den Menschen im Innviertel einen hervorragenden Ruf und hohe Wertschätzung. Auch bei der Bewältigung der aktuellen Covid-19-Pandemie leistet das Bataillon von Beginn an wertvolle Unterstützung.

Wichtiger Arbeitgeber

Als Heimatgarnison eines kaderstarken Verbands, wie ihn das Panzergrenadierbataillon 13 darstellt, ist die General-Zehner-Kaserne für die Wirtschaft in der Region sowie als attraktiver, verlässlicher Arbeitgeber für Soldatinnen und Soldaten von großer Bedeutung. Hunderten jungen Oberösterreichern jährlich bietet das Panzergrenadierbataillon 13 die Möglichkeit, ihren Präsenzdienst im eigenen Bundesland abzuleisten. Seine Kernaufgabe – die militärische Landesverteidigung als einziges Panzergrenadierbataillon in der Westhälfte Österreichs – erfüllt das Panzergrenadierbataillon 13 seit jeher in vorbildlicher Weise. Die Ausstattung mit modernstem Gerät (höchster Klarstand an einsatzbereiten Schützenpanzern Ulan), die hohe Kompetenz und die hohe Motivation der Soldatinnen und Soldaten befähigen es, seinen Auftrag pflichtgemäß zu erfüllen. Die militärische Führung bezeichnet das Panzergrenadierbataillon 13b als eines der besten Bataillone des Österreichischen Bundesheeres. Als solches ist das Bataillon auch in der Lage, wirkungsvoll auf aktuelle und zukünftige Bedrohungsszenarien (Blackout, Cyberattacken) zu reagieren.

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