Weihnachtspackerl-Aktion
"Viele Kinder müssen in der Schule frieren"

Beim Austeilen der Packerl. | Foto: Round Table
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RIED (hepu). Andreas Pumberger von Round Table Ried erzählt von seinen Erfahrungen bei der Weihnachtspackerl-Aktion in Rumänien.

Was sind die Ziele der Weihnachtspackerl-Aktion?
Die Aktion geht von Round Table Österreich in Kooperation mit Ladies Circle Österreich aus. Je nach Geschlecht und Altersklasse werden Packerl für Kinder in Osteuropa zusammengestellt. Heuer wurden diese Geschenke nach Rumänien gebracht. Wir in Österreich haben Spielzeug im Überfluss, mit dem wir den osteuropäischen Kindern ein schönes Geschenk bereiten können.

Wer hat die Packerl zusammengestellt?
Die österreichischen Schüler helfen den Kindern in Rumänien. Aus dem Innviertel haben sich heuer die NMS Aspach, die VS Tumeltsham und die Franziskusschule Ried an der Aktion beteiligt. Dabei wurden zirka 400 Packerl zusammengestellt. Österreichweit waren es etwa 10.000 Kartons.

Wie ist die Aktion logistisch abgelaufen?
Verschiedene Tische von Round Table und Ladys Circle Österreich haben die Schulen in Österreich kontaktiert und dafür gesorgt, dass alle Pakete zeitgerecht abgegeben wurden. Danach wurde eine Spediton beauftragt, welche für den Transport nach Rumänien zuständig war. Das dichte Netzwerk von Round Table war dabei sehr hilfreich. So konnte ein Wiener Tabler, der bei der STRABAG Ost tätig ist, dafür sorgen, dass am dortigen Gelände die Pakete sortiert und zwischengelagert werden konnten. Die Tabler aus Bukarest haben dann die Aktion vor Ort organisíert.

Wie lange wart ihr unterwegs?
Aus Ried waren wir insgesamt drei Tabler. Wir waren insgesamt fünf Tage in Rumänien unterwegs. In dieser Zeit haben wir im STRABAG-Lager die Pakete mit den rumänischen und österreichischen Tablern sortiert. Anschließend haben wir dann zweieinhalb Stunden südlich von Bukarest in der Region Muntenia die Packerl ausgeteilt.

Wo wurden die Packerl verteilt?
Wir waren in vielen Schulen und Kindergärten im südlichen Rumänien unterwegs. Dabei haben wir besonderen Wert darauf gelegt, dass wir die Packerl aus dem Bezirk Ried und speziell aus der Franziskusschule verteilen. Ich wollte als Lehrer meinen Schülern erklären und zeigen, dass ihre eigenen Packerl auch wirklich bei den Kindern vor Ort ankommen.

Wie sind die Lebensumstände der Kinder?

In dieser Gegend gibt es wenig Arbeit, kaum Infrastruktur und sehr ärmliche Verhältnisse. Oft haben die Menschen nur Kutschen, am Straßenrand sieht man ausgeschlachtete Autos. Die Schulen sind spärlich beheizt. Außerdem ist oft ein unangenehmer Geruch festzustellen. Viele Dinge kann man mit Fotos alleine gar nicht erfassen. Aufgrund der Kälte sind in den meisten Klassenzimmern maximal Kachelöfen. Die Kinder rücken mit den Bänken zum Ofen, um sich aufwärmen zu können. In vielen Schulen sitzen die Kinder mit Haube und Jacke im Klassenzimmer, weil sie frieren.

Warum wurde das Land Rumänien ausgewählt?
Rumänien ist natürlich kein Entwicklungsland, in dem die Kinder hungern müssen, aber sie sind weit von den grundlegenden Standards, die wir hier in Österreich kennen, entfernt. Dementsprechend fallen dort die Weihnachtsgeschenke aus. Gerade in den Schulen fehlt Geld an allen Enden. Bälle und Sportgeräte sind unerschwinglich oder komplett veraltet, Fußballtore sind verrostet und ohne Netz.

Wie haben die Kinder auf die Geschenke reagiert?
Je jünger die Kinder waren, umso größer war deren Freude. Viele Klassen haben für uns gesungen oder Weihnachtsgrußkarten vorbereitet, das war sehr ergreifend.

Wird es dieses Projekt auch nächstes Jahr wieder geben?
Ja, die Reise war für mich und alle Beteiligten eine sehr berührende Erfahrung! Round Table ist nicht nur eine nationale Verbindung, sondern arbeitet international über die Grenzen des Landes hinaus. 35.000 Mitglieder in 60 Ländern bilden ein großes Netzwerk. Nur dadurch können Projekte wie die Weihnachtspackerl-Aktion so erfolgreich durchgeführt werden.

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