Barbara Gehmayr von der Apotheke in Obernberg
"Wir testen im Fünf-Minuten-Takt!"

In der Apotheke zur Heiligen Jungfrau in Obernberg testen sich die Pharmazeuten gegenseitig mehrmals die Woche. Hier teste Heidrun Erler die Apothekerin Barbara Gehmayr. | Foto: privat
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Seit kurzem bietet die Apotheke zur Heiligen Jungfrau in Obernberg als einzige Apotheke im Bezirk Ried Corona-Schnelltests an, die für die Bürger kostenlos sind. "Die Nachfrage übersteigt unsere Kapazitäten", berichtet Apothekerin Barbara Gehmayr.

Welche Tests werden angeboten?
Gehmayr: Kostenlos sind die Antigen-Schnelltests, also die "Eintrittstests" für einen Termin bei körpernahen Dienstleistern wie Friseuren. Dazu ist kein Labor nötig, die Testabstriche aus Rachen oder Nase reichen. Positive Testergebnisse müssen wir der Bezirkshauptmannschaft melden und die Personen werden mittels PCR-Test vom Arzt nachgetestet. Wir haben aber auch ein Gerät zum Messen von Antikörpern, das Laborqualität hat. Die Auswertung erfolgt über einen Tropfen Blut und dauert nur 20 Minuten. Hier gibt es leider schon eine Warteliste. Mit diesem kostenpflichtigem Test kann man sagen, ob die Person schon einmal an Covid 19 erkrankt war und immun ist. Dieser Test ist so zuverlässig wie ein Antikörpertest beim Arzt, der dazu Blut abnimmt und in ein Labor schickt.

Warum haben Sie sich entschieden, diesen Service anzubieten?

Zum einen verfügen wir über die räumlichen Voraussetzungen. Zum anderen haben wir ja schon im November begonnen, Tests anzubieten, die damals allerdings noch von jedem selber zu bezahlen waren. Viele Menschen haben uns speziell wegen Besuchen im Obernberger Altersheim nach Tests gefragt. Aber auch die Not der Unternehmen, ihre Arbeiter und Pendler ständig testen lassen zu müssen, war sehr groß.

Wie viele Tests führen Sie am Tag durch?

Wir haben nicht gedacht, dass wir mit diesem Angebot eine solche Lawine lostreten. Wir testen seit Beginn der kostenlosen Tests fünf Tage die Woche während der Öffnungszeiten im Fünf-Minuten-Takt. Samstag führen wir keine Tests durch. Die größte Herausforderung ist es, die Testkits in ausreichender Menge zu bekommen. Bis jetzt haben wir das geschafft, aber der personelle Aufwand und psychische Druck sind enorm.

Muss man sich für die Tests anmelden oder kann man einfach vorbeikommen?

Wir bitte eindringlich um telefonische Terminvereinbarung, auch wenn es oft nicht so leicht ist, uns zu erreichen. Wir bekommen täglich hunderte Anrufe und Mails, daher können wir gar nicht alle Anfragen beantworten oder annehmen. Manchmal kommen Leute einfach vorbei, nachdem sie uns telefonisch nicht erreichen konnten, oder schicken eine Mail mit Terminwunsch. Leider müssen wir diese Personen dann abweisen, weil kein Platz mehr frei ist.

Wie lange werden Sie noch durchhalten?
Aus derzeitiger Sicht werden wir ab 1. März unsere Testkapazität leider reduzieren müssen. Wir hoffen sehr, dass es bald mehr offizielle öffentliche Teststrassen gibt, damit sich die Situation etwas entspannt. Es ist unvorstellbar, wie weit die Menschen in ihrer Not fahren, um einen Test zu bekommen.

Würden Sie aus Ihrer bisherigen Erfahrung sagen, dass das Testen für die Bevölkerung „normaler“ wird bzw. dass sich die Menschen daran gewöhnen?
Sich das Stäbchen in Nase oder Rachen stecken zu lassen, ist für viele sehr unangenehm. Ob es normaler wird? Das wird sich zeigen, wenn es ab März die kostenlosen Selbsttests gibt. Diese Tests haben zwar keinen offiziellen Status für körpernahe Anwendungen, geben aber etwas Sicherheitsgefühl für den Augenblick, wenn man sich zum Beispiel mit Familienmitgliedern oder Freunden treffen will.

In der Apotheke zur Heiligen Jungfrau in Obernberg testen sich die Pharmazeuten gegenseitig mehrmals die Woche. Hier teste Heidrun Erler die Apothekerin Barbara Gehmayr. | Foto: privat
Apothekerin Barbara Gehmayr aus Obernberg. | Foto: Gehmayr
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