Max Wiesner-Zechmeister
"Wir wollen der Schleiereule auf die Sprünge helfen!"

Die Schleiereule hat eine Spannweite von bis zu 95 Zentimeter und einen herzförmigen Gesichtsschleier. | Foto: panthermedia_net - lifeonwhite
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  • Die Schleiereule hat eine Spannweite von bis zu 95 Zentimeter und einen herzförmigen Gesichtsschleier.
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MEHRNBACH. Früher war die Schleiereule ein häufig vorkommender Brutvogel in unserer Gegend. Um 1990 galt sie jedoch in Oberösterreich als ausgestorben. Mit einem ambitionierten Projekt versucht der Arzt, Greifvogelfreund und leidenschaftliche Jäger Max Wiesner-Zechmeister vom Mehrnbacher Verein "lebensraum:natur", die zierliche Eule wieder im Bezirk Ried anzusiedeln.

30 Nistkästen

Als Kulturfolger brüten Schleiereulen in Scheunen, auf Dachböden und in Kirchtürmen. "Da all diese Gebäude heute weitestgehend verschlossen sind, findet die Schleiereule keine geeigneten Brutplätze mehr", so Max Wiesner-Zechmeister, der sich seit seiner Jugend für Greifvögel interessiert. Nachdem die Schleiereule 1990 in Oberösterreich so gut wie ausgestorben war, wurde in Bayern und in Innviertel ein ehrgeiziges Nistkastenprojekt gestartet. Seither erholt sich das Vorkommen langsam. Das Nistkastenprojekt von lebensraum:natur soll der Schleiereule weiter auf die Sprünge helfen. "Zu sechst haben wir vor kurzem 30 spezielle Schleiereulen-Brutkästen gebaut. Unser herzlicher Dank geht an das Naturschutzreferat des Landes Oberösterreich und die Firma Gittmaier für die Unterstützung sowie an die Familie Detzlhofer in Antiesenhofen, die uns ihre große Werkstatt zur Verfügung gestellt hat", so Wiesner-Zechmeister. Verteilt auf die sechs Gemeinden Mehrnbach, Aurolzmünster, Eitzing, Neuhofen, Schildorn, Ried und Rutzenham im Bezirk Vöcklabruck werden diese Nistkästen nun von den mitwirkenden Grund- und Gebäudebesitzern an geeigneten Plätzen angebracht. 

Jetzt heißt es abwarten

"Nun gilt es für uns alle, geduldig zu warten. Denn bei allem Optimismus dürfen wir keine zu hohen Erwartungen haben, was schnelle Bruterfolge betrifft. Die Schleiereule befindet sich nach wie vor auf der roten Liste und ist als "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Daher ist es umso wichtiger, dass wir geeigneten Ersatzlebensraum zurückgeben und so mithelfen, den Bestand der Schleiereule zu stabilisieren", so der Obmann des Vereins lebensraum:natur, Tierarzt Josef Voglsperger aus Mehrnbach. Dass ein derartiges Engagement aber durchaus erfolgreich sein kann, zeigt das Nistprojekt in Bayern/ Braunau aus den 1990er Jahren. "2020 gab es hier 164 bestätigte Jungvögel", so Wiesner-Zechmeister.

Win-Win-Situation

Wer eine Schleiereule in seinem Stadel hat, der darf sich übrigens glücklich schätzen.  "Diese Eule ernährt sich zu 95 Prozent von Mäusen. Da die Schleiereule kein Niederwild erbeutet, stellt sie auch für Jäger kein Problem dar", so Zechmeister. Die 30 gebauten Nistkästen haben allesamt schon einen Platz gefunden. Eine Erweiterung der Projektes ist aber angedacht. Wer gerne einen Nistkasten bei sich aufhängen und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Schleiereule leisten möchte, kann sich gerne an info@lebensraumnatur.at wenden.

Fakten zur Schleiereule

• Die zierliche Eule hat eine Spannweite von bis zu 95 Zentimeter
• Besondere Kennzeichen sind ihr herzförmiger Gesichtsschleier und ein graubraunes Rückengefieder mit tropfenförmiger Zeichnung
• Ihre Nahrung besteht zu 95 Prozent aus Mäusen
• Um 1990 galt die Schleiereule in Oberösterreich als ausgestorben, da es ihr als Gebäudebrüterin an geeignetem Lebensraum fehlt.
• Heute gibt es laut dem "Atlas der Brutvögel OÖ 2013 bis 2018" in Oberösterreich 20 bis 30 Brutpaare, in Österreich 30 bis 60. Hauptverbreitungsgebiet in Oberösterreich ist das südwestliche Innviertel.

Die Schleiereule hat eine Spannweite von bis zu 95 Zentimeter und einen herzförmigen Gesichtsschleier. | Foto: panthermedia_net - lifeonwhite
Max Wiesner-Zechmeister setzt sich für die vom Aussterben bedrohte Schleiereule ein. | Foto: privat
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