Ende mit Tränen
Mit nur 31 Jahren: Orter Fußballer benötigt neue Hüfte

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Der Orter Fußballer, Siegfried Krieg, muss mit nur 31 Jahren seine große Leidenschaft – das „Kicken“ – aufgeben. Der Grund dafür ist eine bevorstehende Hüftoperation. Dieser muss sich der zweifache Familienvater aufgrund einer Schiefstellung in der Hüfte, welche ihm als Kind diagnostiziert wurde, unterziehen.

Vor Marco Arnautovic in der Torschützenliste

Begonnen hat alles 1995 in der Jugend des TSV Ort. Danach, im Jahr 2003, erfolgte der Wechsel ins BNZ Ried. In dieser Zeit wurde Krieg als das „Talent 2002“, also bester Nachwuchsfußballer im Bezirk Ried, ausgezeichnet. In der Saison 2003/2004, damals in der U15, durfte sich Krieg mit den heutigen Stars wie Marco Arnautovic, Philip Hosiner oder Dario Tadic messen und führte vor ihnen die Torschützenliste an. In der 2010 ausgestrahlten „Puls 4“ Castingshow „Austrias New Footballstar“, durfte er ebenfalls mitwirken. Im Rahmen dieser Castingshow konnte der Orter gegen den damaligen Bundesligisten SV Kapfenberg groß aufspielen. An diesen Tag denkt der 31-Jährige noch heute gerne zurück: „Ein tolles Match vor einer riesigen Kulisse“. Stolz ist Krieg auch auf die Einberufung ins U16 Nationalteam.

Durchbruch blieb aus – Verletzungen häuften sich

Der große Durchbruch blieb leider aus und so wechselte Krieg 2008 zum damaligen Bezirksligisten SV Antiesenhofen. Es folgten die Stationen TSV Ort, SV Schildorn und – so schließt sich der Kreis – wieder der SV Antiesenhofen. Diesmal allerdings in der zweiten Klasse in einer Spielgemeinschaft mit dem TSV Ort. In 217 Spielen im Fußball-Unterhaus, erzielte der Stürmer 95 Tore und konnte mit der SPG Antiesenhofen/Ort den Aufstieg von der zweiten in die erste Klasse feiern. 2011 musste Krieg am Kreuzband operiert werden und 2016 lautete die Diagnose: „Arthroskopie der Hüfte wegen Verknöcherung“. Bereits nach der ersten Operation hatte der Vollblutfußballer immer wieder Verletzungsprobleme.

Schlag ins Gesicht

Nachdem Krieg im Oktober dieses Jahres wegen erneuter Schmerzen im Hüftbereich zum Arzt ging und dieser ihm mitteilte, dass eine Hüftoperation unumgänglich sei, war diese Diagnose für ihn nur schwer zu ertragen. „Ich wusste gar nicht was ich sagen sollte, ich habe geheult wie ein Schlosshund“, sagt Krieg und fügt hinzu: „Wenn du schon als Kind nur Fußball im Kopf hattest und das heute noch immer deine große Leidenschaft ist, dann ist das schon ein Schlag ins Gesicht.“ Krieg war aufgrund einer Fehlstellung in der Hüfte schon von Geburt an vorbelastet. Die Grazer Ärztin Elisabeth Smolle (Anm. d. Red: absolviert aktuell auch das Sportarzt-Diplom der Österr. Ärztekammer) dazu: „Heutzutage gibt es für alle Neugeborenen ein Screening bzgl. Hüftfehlstellung. Bei manchen Neugeborenen ist die Gelenkspfanne, mit welcher der Hüftkopf artikuliert, noch nicht richtig verknöchert, was zu einer Fehlstellung führen kann, wenn das nicht rechtzeitig erkannt wird ("Hüftdysplasie"). Normalerweise wird den Eltern heute aber gezeigt, dass sie für ein paar Wochen sogenannte "Spreizhosen" anlegen, oder die Windel "breit wickeln" sollen, damit die Hüften in der korrekten Position bleiben, bis es zu der normalen Verknöcherung der Gelenkspfanne kommt.“ Eine solche Fehlstellung in der Kindheit muss aber nicht unbedingt ein Sportverbot bedeuten. Die österreichische Spitzenläuferin (Marathon-Bestzeit 02:30:43 Stunden) Andrea Mayr (40), selbst Ärztin, führt ihren ungewöhnlichen Laufstil ebenfalls darauf zurück.

Appell an Nachwuchssportler

Eines ist Krieg noch sehr wichtig: „Ich habe im Laufe der Jahre viele Fußballer kennengelernt und hab so einiges mitbekommen was da an Schmerztabletten eingenommen wird, nur um am Spieltag auflaufen zu können!“ Hört auf euren Körper und legt wenn nötig eine Pause ein, eure Gesundheit kann euch keiner mehr zurückgeben!“ Elisabeth Smolle setzt da ähnlich an: „Schmerzmittel sollte man so gut es geht vermeiden, denn sie sind keine Therapie, sondern lindern nur das Symptom Schmerz. Wer Schmerzmittel einnimmt, um schmerzfrei trainieren oder Wettkampfsport betreiben zu können, der geht ein hohes Risiko ein. Schließlich sind Schmerzen Warnsignale des Körpers, und wer sie unterdrückt, der riskiert umso eher bleibende Gelenksschäden oder Stressfrakturen.“

Für Krieg heißt es jetzt einmal die Operation abzuwarten und sich erholen. Was danach kommt ist noch offen. „Vielleicht beginne ich eine Trainerausbildung, aber mal sehen was die Zukunft bringt“, schmunzelt der verheiratete Familienvater. Bis dahin werden ihn seine beiden Töchter Emma (4) und Lara (1) sicherlich auf Trab halten.

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