Jan Kotrch vom Rehabilitationszentrum Aspach
"Viele Menschen erfüllen das Mindestmaß an Bewegung nicht!"
Jan Kotrch ist Physiotherapeut und stellvertretender Leiter des Bereichs Therapie im OptimaMed Rehabilitationszentrum Aspach. Wir haben mit ihm über die Bedeutung von Bewegung und Regenerationsphasen gesprochen.
Im Rehabilitationszentrum Aspach behandeln Sie normalerweise viele Spitzensportler. Hat sich das durch die Corona-Krise verändert?
Unter unseren ambulanten Patienten haben wir immer wieder Spitzensportler und Hobbysportler, die wir betreuen dürfen. Sie machen aber nicht den Hauptteil unserer Patienten aus. Die Covid-19 Pandemie hat in dem Bereich keine große Veränderung mit sich gebracht. Ein verletzter Sportler oder einer, der seine Leistung nicht abrufen kann, lässt sich auch in Covid Zeiten behandeln. Der Sportgeist ist uns allen erhalten geblieben.
Welche Behandlungstechniken praktizieren Sie, was ist Ihr Spezialgebiet?
Unser Therapieteam und somit unser Therapiespektrum ist sehr breit aufgestellt. Kernkompetenzen liege in den Bereichen Orthopädie, Traumatologie und Unfallchirurgie – auch bei mir! Wir nutzen für unsere Patienten unter anderem Therapiekonzepte, deren Ursprung im Leistungssport liegen. Eine sehr bewährte Methode, mit der wir gute Erfolge erzielen, ist die Matrix Rhythmus Therapie.
Auf welche Dinge sollte jeder Sportler achten, um seinen Körper trotz Sport über Jahre gesund zu erhalten?
Persönlich bin ich davon überzeugt, dass Bewegung in verschiedenen Formen zum menschlichen Leben gehört, unabhängig davon, ob sie als Sport bezeichnet wird. Um gesund zu bleiben ist das sogar unverzichtbar, der Mensch muss nur lernen seinen Körper richtig zu belasten und auch wieder zu regenerieren. Für Sportler sind also adäquate Trainingsbelastung, physiologische Bewegungsabläufe, ausreichende Regeneration, ausgewogene Ernährung und eine gute emotionale Unterstützung durch zum Beispiel durch Familie, Kollegen und so weiter wichtig, um gesund erfolgreich sein zu können.
Wie viel Sport und welcher Sport ist gesund? Ab wann wird Sport eher zu einer Überbelastung für den Körper?
Eine Mindestempfehlung der Weltgesundheitsorganisation, um gesund zu bleiben, liegt bei Erwachsenen zwischen zweieinhalb und fünf Stunden Sport in der Woche. Kinder und Jugendliche sollen sich mindestens 60 Minuten pro Tag sportlich betätigen. Intensiveres Training eingeschlossen. Ein großer Teil der Bevölkerung erfüllt diese Mindestanforderung aber leider nicht. Dadurch kann es leicht passieren, dass der nichtbelastete Körper rasch überlastet wird, wenn man ihm plötzlich intensivere Belastung zumutet. Die meisten Überlastungen resultieren meiner Meinung nach daraus, dass der Großteil der Menschen ihren Körper nicht „richtig“ benutzt und einsetzt.
Sie sind auch selber aktiver Sportler. Auf welchem Gebiet?
Ich konnte seit meiner Kindheit viele Team- und Individualsportarten ausprobieren und war immer ein begeisterter Sportler. Der Gesundheitsaspekt an Sport, Bewegung und körperlicher Belastung steht für mich dabei immer im Vordergrund. Persönlich bewege ich mich am liebsten in der freien Natur. Meine Favoriten sind der Radsport , Berggehen sowie Kanu und Kayak fahren.
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