Arbeitsmarktservice
AMS-Leiter Jagereder zum Fachkräftemangel im Handel
Aktuell sind 1.600 Stellenangebote im Arbeitsmarktservice (AMS) Ried ausgeschrieben, informiert Klaus Jagereder, Leiter des Rieder AMS. Davon kommen etwas mehr als 200 aus der Handelsbranche – "sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit", betont der Experte.
RIED. Die Ursache für diese Situation sieht Jagereder unter anderem in der demographischen Entwicklung: "Wir haben zusätzlich 8.000 Arbeitsplätze, aber die Bevölkerung ist gleich geblieben. Das heißt: Es sind zu wenig Leute da, die wir zum Arbeiten brauchen." Der AMS-Leiter empfiehlt daher allen Fachkräfte suchenden Branchen und nicht nur dem Handel: "Wenn ich für mein Unternehmen, für meine Branche Arbeitskräfte brauche, dann muss ich ausbilden und alles dafür tun, mich möglichst gut zu präsentieren. Das fängt beim Lohn an und hört bei den Rahmenbedingungen auf".
"Normaler Weg" funktioniert nicht mehr
Derzeit werden 51 Lehrstellen im Handel angeboten – in einer Zeit, in der junge Menschen die Qual der Wahl haben, was ihren zukünftigen Traum-Beruf angeht: "Der normale Weg war früher: Ich schreibe eine Stelle aus und hoffe, dass sich jemand bei mir bewirbt – das funktioniert nur so lange, wie ein Überhang bei jungen Menschen da ist, die in diesem Bereich eine Ausbildung machen möchten." Und was zieht Lehrstellen-Suchende nun an? "Das, worüber ich die meisten Informationen habe, wo ich gehört habe, dass es klasse ist. Die Unternehmen, die im Dienstleistungsbereich Fachkräfte suchen, müssen die Vorteile herausarbeiten und präsentieren." Momentan herrsche hier noch Ausbau-Bedarf, Jagereder denkt dabei zum Beispiel an die Arbeitszeiten, die auf potentielle Fachkräfte für den Handel abschreckend wirken können.
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