Berufe im Wandel
Neuheiten, Umbenennungen, Neuregelungen: Berufsfelder und Lehrberufe verändern sich ständig.
BEZIRK (kat). "Sowohl die Gesellschaft als auch die Wirtschaft entwickeln sich ständig weiter. Oft entstehen dadurch neue berufliche Herausforderungen und Anforderungen", weiß Nicole Danninger, Jugendberaterin im Arbeitsmarktservice (AMS) Ried. Dies wiederum führe zu neuen oder abgeänderten Berufsbildern und Ausbildungsmöglichkeiten. Danninger nennt dazu ein Beispiel: "Der Beruf des Gas-Wasser-Heizungsinstallateurs hat lange Zeit den Bereich Errichtung, Einbau und Servicierung von Heizungsanlagen abgedeckt. Nachdem sich im Bereich Heizen aber die Solarenergie immer mehr entwickelt hat, musste auch dieses Berufsbild in der Ausbildung und in der Bezeichnung angepasst werden. Heute heißt dieser Lehrberuf Installations- und Gebäudetechniker." Diese neuen oder abgeänderten Ausbildungsmöglichkeiten können durch modulare Zweige individuell an die jeweiligen Firmenangebote angepasst werden.
Keine "neuen" Lehrberufe
Im wahrsten Sinne des Wortes "neue" Lehrberufe sind laut ABI im Jahr 2013 keine entstanden. Es kam nur zu Umbenennungen, Zusammenfassungen oder Neuregelungen. So wurden beispielsweise die bisherigen Lehrberufe "Textilchemiker" und "Stoffdrucker" zusammengefasst und neu geregelt im Beruf "Textilchemie". Zudem gibt seit heuer im Bereich KFZ-Technik das zusätzliche Spezialmodul "Hochvolt-Antriebe".
Attraktiv bleiben
Die neuen Lehrberufe werden jedes Jahr im Bundes-Berufsausbildungsbeirat (BuBAB)verhandelt und diskutiert. "Großteils werden die Änderungswünsche von den Dienstgebern und deren Interessensvertretungen eingebracht. Man versucht auf Veränderungen der Ausbildungsinhalte zur reagieren, aber auch durch eine zeitgemäße Formulierung der Berufsbezeichnungen attraktiv zu bleiben, um mit schulischen Ausbildungszweigen konkurrieren zu können", so Danninger. Dadurch würden zuerst oft Ausbildungsversuche entstehen – wie zum Beispiel Transportbetontechnik und Lebensmitteltechnik – die erst nach einer 'Bewährungszeit' in Regellehrberufe umgeändert werden.
In den Verordnungen zum Lehrberufspaket 2013 sind folgende neue Lehrberufe/Regelungen enthalten:
- Lackiertechnik (Lehrzeit: 3 Jahre) - Neuregelung+Umbenennung des bisherigen Lehrberufs "Lackierer/in"
- Karosseriebautechnik (Lehrzeit: 3 Jahre) - Änderung der Prüfungsordnung
- Betriebslogistikkaufmann/-frau (Lehrzeit: 3 Jahre) - Umbenennung des bisherigen Lehrberufs "Lagerlogistik" (aber keine neue Ausbildungsordnung!)
- Kraftfahrzeugtechnik (Lehrzeit: 3½ Jahre) - zusätzliches Spezialmodul "Hochvolt-Antriebe" (zeitlich begrenzter Ausbildungsversuch bis 30.6.2020)
- Speditionskaufmann/-frau (Lehrzeit: 3 Jahre) - Neuregelung des bisherigen Lehrberufs "Speditionskaufmann/-frau"
- Speditionslogistiker/in (Lehrzeit: 3 Jahre) - Neuregelung des bisherigen Lehrberufs "Speditionslogistiker/in"
- Textilchemie (Lehrzeit: 3½ Jahre) - Neuregelung/Zusammenfassung der beiden bisherigen Lehrberufe "Textilchemiker/in" und "Stoffdrucker/in"
- Textiltechnologie (Lehrzeit: 3½ Jahre) - Neuregelung, Zusammenfassung und Umbenennung der vier bisherigen Lehrberufe "Textilmechaniker/in", "Textiltechniker/in - Maschentechnik", "Textiltechniker/in - Webtechnik" und "Großmaschinsticker/in"
- Uhrmacher/in - Zeitmesstechniker/in (Lehrzeit: 3½ Jahre) - Neuregelung und Umbenennung des bisherigen Lehrberufs "Uhrmacher/in"
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