Reichersberg
Stadtgemeinde Ried will aus Wirtschaftspark Innviertel aussteigen

- Die Stadtgemeinde Ried will aus dem "Wirtschaftspark Innviertel" austreten.
- Foto: BRS
- hochgeladen von Lisa Nagl
In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschloss der Rieder Gemeinderat die Einleitung eines Austrittsverfahrens aus dem "Wirtschaftspark Innviertel".
RIED, REICHERSBERG (nagl). Seit 2016 ist die Stadtgemeinde Ried Mitglied der "Interkommunalen Betriebsansiedlung Bezirk Ried" (Inkoba). "Der Beitritt der Stadtgemeinde ist unter der ursprünglichen Intention erfolgt, mit dem Verband in Reichersberg einen insbesondere forschungs- und technologieorientierten Betriebsstandort zu entwickeln. Tatsache ist aber, dass Zugeständnisse an die Gemeinde Reichersberg gemacht wurden, die die ursprünglichen Intentionen verwässern und konterkarieren", erklärt Bürgermeister Albert Ortig.
"Können nicht tatenlos zusehen"
So sollten zum Beispiel erhebliche Flächen des Gewerbeparks als Abgrenzung zur Gemeinde Reichersberg für einen sehr breiten und hohen Lärmschutzwall zur Verfügung gestellt werden. Des weiteren wurde, laut Ortig, auf verlangen der Gemeinde Reichersberg ein Landschaftsentwicklungskonzept über Flächen gelegt. "Dadurch gehen weitere, für den technologieorientierten Park vorgesehene, Flächen verloren. Auch das Zugeständnis, Betriebe ab fünf Mitarbeitern im Wirtschaftspark anzusiedeln, geht gegen das ursprüngliche Konzept des Parks. Somit ist es der Stadtgemeinde nicht mehr möglich, hier tatenlos zuzusehen", so Ortig. Sollte ein Austritt nicht möglich sein, strebt die Stadtgemeinde auch eine Auflösung des Verbandes an.
"Entscheidungen fielen immer gemeinsam"
Gemeinderat Josef Heißbauer schlug in seiner Wortmeldung vor, erst das Gespräch mit den Verantwortlichen zu suchen, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Dies wurde vom Gemeinderat allerdings abgelehnt. "Die Verantwortlichen sollen nun auf uns zukommen", so Ortig. Überraschend und unverständlich findet diese Entscheidung der Obmann des Wirtschaftsparks Johann Weirathmüller: "Ich bin der letzte, der Gespräche ablehnt. Ich glaube, dass hier auch einige Missverständnisse vorliegen, die mit einem Gespräch geklärt werden können. Es stimmt schon, dass wir aufgrund der Pandemie das Konzept etwas anpassen mussten. Doch diese Entscheidungen trafen wir immer gemeinsam in den Verbandssitzungen." Weirathmüller ist trotz des Beschlusses des Gemeinderats zuversichtlich, dass die Stadtgemeinde beim Verband bleiben und der "Wirtschaftspark Innviertel" ein Leuchtturmprojekt wird.



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