Technik ist weiblich - Karriere mit der HTL-Ried

Dipl. Ing. FH Monika  Reischauer und eine ihrer neuesten Entwicklungen, der sogenannte „Speedlayer“.
  • Dipl. Ing. FH Monika Reischauer und eine ihrer neuesten Entwicklungen, der sogenannte „Speedlayer“.
  • hochgeladen von Wolfgang Billinger HTL-Ried

Den Grundstein für ihre Karriere legte die junge Technikerin mit dem Besuch der HTL-Ried, wo sie 2007 als erstes Mädchen an der damals 5 Jahre davor gerade einmal gegründeten Schule ihre Reife- und Diplomprüfung ablegte. Im Interview mit Klaus Reiter spricht die hübsche und überaus ehrgeizige Innviertlerin über ihre Zeit an der HTL-Ried und ihren bisherigen beruflichen Werdegang.

Frau Reischauer, wie hat alles begonnen, ab wann wussten Sie, dass Sie eine Laufbahn als Technikerin einschlagen würden?
Bei mir hat sich schon im Kindergarten gezeigt, dass ich lieber mit Bauklötzen und Lego gespielt habe als mit Puppen. Später spielte ich dann mit Werkzeug. Mein Bruder und ich waren oft eine Herausforderung für meine Eltern, weil wir einfach alles auseinandergeschraubt haben wie zum Beispiel Videorekorder und Radios – und zusammenbauen konnten wir das natürlich nicht mehr.

Inwieweit hat Ihnen die Ausbildung an der HTL-Ried geholfen, Ihre beruflichen Träume zu verwirklichen?
Die HTL-Ried bietet eine sehr gute und praxisnahe Ausbildung, und so konnte ich schon früh herausfinden, was mir wirklich gefällt.

Sie waren das erste Mädchen, das an der HTL-Ried maturierte. Wie war Ihre Schulzeit aus der Sicht einer jungen heranwachsenden Frau umgeben nur von männlichen Klassenkollegen?
Am Anfang war es schwierig und ein bisschen chaotisch, weil alle in der Pubertät waren und es in dieser Zeit einfach drunter und drüber geht. Sehr bald aber hatten wir ein absolut tolles Klassenklima, und viele meiner ehemaligen Schulkollegen gehören jetzt zu meinem privaten Freundeskreis.

Was waren die Highlights Ihrer Schullaufbahn und Ihrer bisherigen beruflichen Tätigkeit?
Was die Schule angeht, waren für mich der praktische Werkstättenunterricht und meine Diplomarbeit die absoluten Höhepunkte. Jetzt in der Firma sind die Highlights die Entwicklungsprojekte, die wirklich neuen Sachen, die noch nie zuvor bei uns gemacht worden sind.

Wie lange arbeiten Sie schon bei der Firma Fill und was genau ist Ihr Aufgabenbereich?
Ich bin seit 2007 als Konstrukteurin bei der Firma Fill hier in Gurten beschäftigt, und mein Aufgabenbereich liegt in der Konstruktion, Entwicklung und Berechnung. Ich begleite ein Projekt von Beginn an bis zur Endabnahme durch den Kunden. Ich unterstütze und berate unsere Monteure und helfe bei der Abklärung von Elektrik, Software, Pneumatik und Hydraulik.

Was ist für Sie das Faszinierende an Ihrer Arbeit, was spornt Sie an?
Das, was mich antreibt, ist der Moment, wo eine neue Anlage zum ersten Mal eingeschaltet wird und alles funktioniert, nachdem man viele Tage und viele Nächte an kniffligen Problemen gearbeitet hat, viel „Hirnschmalz“ und viel Zeit investiert hat. Manchmal wache ich mitten in der Nacht auf und mache mir Notizen zu Lösungsansätzen, die mir im Schlaf plötzlich einfallen. Etwas Neues zu machen und so umzusetzen, dass es tatsächlich funktioniert, ist einfach unbeschreiblich.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit, wenn Sie gerade einmal keine neuen Maschinen entwerfen und versuchen, das scheinbar Unmögliche möglich zu machen?
Im Prinzip verwende ich jede freie Minute dazu, um mit meinen Motorrädern unterwegs zu sein, sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke. Motorradfahren ist meine Freiheit. Den Nervenkitzel, die Geschwindigkeit und das Gefühl am Motorrad zu sitzen, brauche ich einfach!

Welchen Rat würden Sie jungen, technikinteressierten Menschen geben, die vor der Entscheidung stehen, ihren weiteren Ausbildungsweg in Richtung Technik auszurichten?
Ich würde Ihnen auf jeden Fall raten, sich gut zu informieren und Verschiedenes anzuschauen. Wichtig ist, dass sie ihre Entscheidung für die Technik selber treffen und nie aufgeben, auch wenn es manchmal hart und schwierig ist.

Was verbinden Sie mit den Begriffen „unmöglich“, „aufgeben“ und „Selbstdisziplin“?
Wenn man im Rahmen des Realistischen bleibt, ist nichts unmöglich. Eines meiner Mottos lautet „aufgeben gibt es nicht“. Man darf sein Augenmerk nicht auf Probleme richten, sondern darauf, wie man Lösungen findet. Selbstdisziplin heißt, dass man Verantwortung für sich selbst übernimmt und sich nicht selbst belügt, und natürlich, dass man das, was zu tun ist, einfach tut, und zwar mit aller Energie, die man zur Verfügung hat und mit aller Kraft.

Sie haben, wie es so schön heißt, berufsbegleitend studiert. Wie ist es möglich, zu studieren und gleichzeitig im Beruf sein Bestes zu geben?
Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: Selbstdisziplin und perfekte Organisation. Um so eine Doppelbelastung erfolgreich zu bewältigen, ist es natürlich auch wichtig, dass Familie und Freunde dahinterstehen, das Entscheidende sind aber die Motivation, der absolute Wille und die innere Überzeugung, das wirklich tun zu wollen.
Frau Reischauer, danke für das Gespräch.

Wer sich näher über die HTL-Ried informieren möchte, hat dazu Gelegenheit am „Tag der offenen Tür“ am 17. 1. 2014 von 14 -17 Uhr.

Wo: HTL-Ried, Molkereistraße 2, 4910 Ried im Innkreis auf Karte anzeigen
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