EU-Austritt Großbritanniens
Trifft der Brexit auch den Bezirk Ried?

- Wann und wie ist unklar, aber: der Brexit kommt. Auch im Bezirk Ried ist der Austritt der Briten aus der EU zu spüren.
- Foto: panthermedia_net - Egal
- hochgeladen von Bernadette Wiesbauer
BEZIRK RIED. Sicher ist rund um den EU-Austritt Großbritanniens beinahe nichts. Wann ist es soweit? Wird der Austritt geregelt oder ungeregelt erfolgen? Beim Brexit gibt es mehr Fragezeichen als konkreten Antworten. Doch eines ist bereits jetzt klar: die Thematik geht auch am Bezirk Ried nicht spurlos vorüber. "Die Konsequenzen für die Wirtschaft sind stärker als gedacht. Wenn es zu einem geregelten Brexit kommt ist es noch einfacher. Generell ist aber alles im Umbruch. Man weiß nicht, wie das politische System reagieren wird", so der Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Ried Christoph Wiesner.
Pufferlager vergrößert
Bereits auf den Brexit vorbereitet hat sich FACC. Das Pufferlager im Vereinigten Königreich wurde umfangreich ausgebaut. "Wir exportieren unsere Produkte vor allem für Airbus und Rolls-Royce nach Großbritannien. Unser Pufferlage reichte bisher nur für zwei bis vier Tage, jetzt für 40 Tage", erklärt Andreas Perotti, Director Corporate Communications and Marketing von FACC.
Umsatzrückgänge in London
Auf ganz andere Art und Weise spürt der Naturholzmöbelhersteller TEAM 7 den bevorstehenden EU-Austritt: Der britische Shop-Partner des Unternehmens verbucht deutliche Umsatzrückgänge. "Wir haben in London einen Shop-in-Shop Partner. Hier werden nicht nur unsere Produkte, sondern auch von anderen Herstellern verkauft. Die Umsatzrückgänge sind eindeutig auf den Brexit zurückzuführen", so der Geschäftsführender Eigentümer von TEAM 7 Georg Emprechtinger. Der Grund: "Die Briten haben Geld, aber Angst vor der Zukunft. Die Kaufbereitschaft ist gesunken, da große Verunsicherung herrscht. Unsicherheiten werden immer im gehobenen Bereich bemerkbar. Denn die meisten Kunden haben ja bereits ein Bett oder einen Tisch und sparen dann genau bei derartigen Neuanschaffungen im", erklärt Emprechtinger. Aufgrund der derzeitigen Situation hat das Unternehmen auch den Plan, in London einen Monobrandstore zu eröffnen, vorerst zurückgestellt.



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