Anzeige

Zum Traumberuf mit der HTL-Ried

Thomas Mühlmann | Foto: HTL Ried

RIED. Thomas Mühlmann, Produktentwickler bei Fischer Sports in Ried, legte mit der Ausbildung zum HTL-Maschinenbauingenieur den Grundstein für seinen erfüllenden Beruf. Im Interview mit Klaus Reiter spricht er über sein berufliches Arbeitsfeld bei Fischer Sports, seine HTL-Ausbildung und über die neuesten Trends im alpinen Skisport.

Herr Mühlmann, was sind die Aufgaben eines Produktentwicklers der Firma Fischer Sports? Wie sieht Ihre Arbeit aus?
Thomas Mühlmann: Für uns ist es erst einmal wichtig, gemeinsam mit dem Produktmanagement zu erkennen, in welche Richtung sich der Skisport entwickelt. In einem zweiten Schritt setzen wir diese Erkenntnisse dann praktisch um, das heißt, wir bauen einen Ski so, dass unsere Kunden zufrieden sind und mit unserem Produkt so richtig Freude am Skifahren haben.

Was ist das Faszinierende an diesem Beruf?
Für mich ist es das Verbinden meiner Arbeit als Techniker mit der Faszination des Skisports und meiner persönlichen Leidenschaft dafür. Nur dadurch wird es möglich, dass ich mit dem nötigen technischen Know-How im Hintergrund das Beste aus einem Ski machen und ihm „das gewisse Etwas“ verleihen kann.

Wie läuft der Prozess der Neuentwicklung eines Skimodells bis hin zur Serienproduktion ab?

Zunächst erstellen wir in Bezug auf eine bestimmte Zielgruppe ein Anforderungsprofil für einen Ski und legen fest, was dieser kosten darf. Für manche Skimodelle heißt das zum Beispiel, dass sie extrem leicht drehen sollen, oder dass sie auch im Rennmodus wirklich hervorragend funktionieren müssen. Nachdem wir alle erforderlichen Komponenten zusammengestellt haben, fertigen wir eine CAD-Zeichnung an und bauen ein erstes Modell. Jeder Bauteil muss einzeln vorgefertigt werden, und bis ein Ski wirklich in Produktion gehen kann, sind viele Prozesse zu durchlaufen, die wir als Entwickler permanent begleiten und gestalten. Erst wenn ein Ski nach diversen Labortests technisch freigegeben ist, gehen wir damit zum Testen auf die Piste, um ihn dann weiter modifizieren zu können.

Wann wussten Sie, dass Sie die HTL-Ried besuchen möchten, und was war für Ihren Entschluss ausschlaggebend?
Die HTL-Ried gab es damals erst seit einem Jahr, aber ich wusste, wie intensiv diese Schule mit der regionalen Wirtschaft zusammenarbeitet und das war für mich ein ganz großer Anreiz. Der Werkstättenunterricht der HTL-Ried wird zum Teil von und in den Partnerfirmen der Schule abgehalten, so bekam ich schon als Schüler Einblick in das Arbeitsumfeld bei Fischer Sports, konnte Kontakte knüpfen und beim Meister der Lehrwerkstätte von Fischer einen guten Eindruck hinterlassen. Man könnte auch sagen, dass ich bereits als Schüler die Chance hatte, mich zu bewerben, und Fischer konnte sich ein Bild von mir machen. Das ist ein Riesenbonus der HTL-Ried, und für mich war es ein entscheidender Vorteil.

Inwiefern hilft Ihnen Ihre Ausbildung als HTL–Maschinenbauingenieur für die Bewältigung Ihrer beruflichen Aufgaben?
Am meisten hilft mir sicherlich mein Verständnis der Produktionsprozesse. Ich kann diese begleiten und mitgestalten und, wenn Probleme auftauchen, diese auch lösen. Aber natürlich braucht es auch großes skifahrerisches Können und Feingefühl, gepaart mit einer fundierten technischen Ausbildung, um wirklich Skier entwickeln zu können.

Wie würden Sie Ihren Berufsalltag beschreiben?

In meinem Job mache ich nie einen ganzen Monat lang dasselbe, sondern ich darf Probleme lösen, Neuheiten entwickeln, diese testen und auf Grund der Testergebnisse modifizieren und schließlich perfektionieren. Wir pendeln permanent zwischen Produktion, Büro und Skipiste. Das macht es sehr spannend. Bei uns gibt es nie Alltagstrott.

Wenn Sie noch einmal vor der Wahl stünden, die HTL-Ried oder eine andere Schule zu besuchen, wie würden Sie sich aus heutiger Sicht entscheiden?
Zu einhundert Prozent für die HTL-Ried. Hätte ich eine andere Schule besucht, hätte ich nie die Chance gehabt, mich schon während meiner Schulzeit durch meine Arbeit in der Lehrwerkstätte bei Fischer zu empfehlen. Was die HTL-Ried so besonders macht, ist, dass man bereits als Schüler Kontakte zur Wirtschaft knüpfen kann. Außerdem hatte ich hervorragende Lehrer in den technischen Bereichen.

Welchen Tipp können Sie derzeitigen und zukünftigen Schülern der HTL-Ried geben?
Findet bald heraus, wo euer technischer Schwerpunkt liegt, wo ihr euch wohlfühlt. Und nutzt eure Kontakte zur Wirtschaft. Bemüht euch und hinterlasst immer einen guten Eindruck. Es heißt, „man sieht sich im Leben immer zweimal“.

An welchen interessanten Neuheiten arbeiten Sie gerade?
Das ist natürlich zum Teil streng geheim. Wir haben uns die letzten beiden Jahre intensiv mit dem Touren- und Freeride-Segment beschäftigt. Vor allem das Tourengehen ist zurzeit ziemlich im Aufwind, und das Thema Leichtbau gewinnt immer mehr an Wichtigkeit und Einfluss. Technologien und Materialien aus der Luftfahrt halten im Skibereich immer mehr Einzug. Beim Tourenski haben wir in den letzten zwei Jahren einen Riesensprung gemacht, auch was die Verkaufszahlen betrifft. Für uns ist das eine Bestätigung, dass das Produkt stimmt.

Worauf können sich die Skifahrer in der nahenden Wintersaison aus materialtechnischer Sicht freuen?
Wir haben den Worldcup RC vollkommen neu aufgesetzt, das heißt, wir haben ihn „rassiger“ gemacht und ihn näher an den Rennlauf herangeführt. Das beweisen auch die Ergebnisse mehrerer offizieller Skitests in verschiedenen Magazinen, in denen der Ski immer mit einer Kaufempfehlung versehen ist. Der neue Ski ist sicher für sehr sportliche Skifahrer ein Modell, mit dem sie ihren Spaß haben werden.

Anzeige
1:46
1:46

WKOÖ Maklertipp
Rechtsschutzversicherung: Sichern Sie Ihr Recht!

Eine Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor den Folgen von vielen möglichen Konfliktfällen – vor allem finanziell.  Es gibt viele Gründe für einen Streit vor Gericht: Angenommen, Ihr Vermieter erhöht den Mietzins in ungerechtfertigter Weise, Ihr Hund läuft einem Biker vor das Rad, Ihnen wird nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld verwehrt oder Ihr Arbeitgeber zahlt die Überstunden nicht. Von all diesen Fällen haben Sie schon gehört oder Sie haben sogar schon selbst eine solche oder eine...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.