Greißler im Bezirk suchen nach Alternativen

Seit 2012 betreibt Kerstin Zillner mit der Weilbacher Dorfstube Kaufgeschäft und Gasthaus in einem.
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BEZIRK (lenz). Eine Umfrage der BezirksRundschau Ried ergab ein ernüchterndes Bild: Fast die Hälfte der Gemeinden im Bezirk haben keinen herkömmlichen Nahversorger mehr. Vielerorts bieten zwar Bäcker eine kleine Auswahl an Lebensmitteln, einen klassischen Greißler, ohne Supermarkt im Hintergrund, gibt es aber nur mehr in zwei der 36 Gemeinden: In Peterskirchen bietet Eduard Standhartinger in seinem Kaufgeschäft Waren des täglichen Bedarfs. Ebenso Kerstin Zillner in Weilbach, die 2012 die Dorfstube übernommen hat. Angeschlossen an das Gasthaus, bietet sie von Lebensmitteln für den täglichen Bedarf bis hin zu Toilettenartikeln ein kleines, jedoch umfangreiches Sortiment an. Vom Kaufgeschäft alleine könnte sie jedoch nicht leben, auch nicht von den Einnahmen des Gasthauses. "Beides alleine ginge in Weilbach nicht, in beiden Fällen brauche ich ein zweites Standbein – es ergänzt sich aber ganz gut", erklärt Zillner. Die Ursache im "Greißlersterben" liegt für sie in der immer größer werdenden Konkurrenz durch Supermärkte. Als kleiner Greißler könne man mit deren Preisen nicht mithalten, eingekauft wird meist dort, wo es am billigsten ist. Ihre Kunden schätzen jedoch die persönliche Atmosphäre in der Dorfstube. "Wir nehmen uns noch Zeit für die Kunden, tragen zum Beispiel bei Bedarf die Einkäufe zum Auto." Auf Anfrage besorgt die Greißlerin auch spezielles Brot, Wurst und Co. bei ihren regionalen Lieferanten. "Die Ware wird täglich frisch geliefert – eine gute Qualität ist mir sehr wichtig."

Abheben von der Konkurrenz
Auf beste Qualität achtet auch Claudia Gadringer, Inhaberin des Jaus'nsackerls in Atzing. 2008 hatte sie die Idee für den innovativen Nah- und Jausenversorger. Als junge Mutter suchte sie nach einem Weg, Familie und Beruf vereinbaren zu können. "Ich wusste, dass der Bedarf an einem Nahversorger nach der Schließung des Greißlers in Mehrnbach da war. Und so ist über die Jahre hinweg das Jaus'nsackerl zu dem geworden, was es heute ist." Neben den Grundnahrungsmitteln für den täglichen Bedarf hat die Unternehmerin mit frischen Jausensnacks einen "modernen Greißler" geschaffen. Mit "einer Portion Liebe obendrauf" kommt dieses Angebot gut an. Gadringer ist überzeugt: "Nur mit Frische und Qualität kann man sich von der Konkurrenz abheben. Außerdem ist es auch der persönliche Kontakt, den unsere Kunden schätzen. Ein kurzes Tratscherl oder ein nettes Lächeln kann jeder mal gebrauchen." Von Anfang an schloss sie eine Kooperation mit einer Supermarktkette aus. "Ich wollte unabhängig sein und mir meine Produkte selbst aussuchen. Der Aufbau meines Geschäfts war ein langer und harter Weg, aber dank meiner Familie und Freunde habe ich es geschafft", ist sie stolz.

Seit 2012 betreibt Kerstin Zillner mit der Weilbacher Dorfstube Kaufgeschäft und Gasthaus in einem.
In Atzing bieten Claudia Gadringer (re.) und Mitarbeiterin Desirée ein kleines Sortiment an Lebensmitteln für den täglichen Bedarf.
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