"Emotional, brutal und einfach saugeil"
Die Race Around Austria Challenge ging am 9. und 10. August über die Bühne – an der Startlinie: Christoph Mühringer und Amadeus Lobe.
GURTEN (kw). "Genießt's das jetzt Jungs. Das habt's euch verdient. Das werdets nicht vergessen", so lautete die letzte Anweisung von Teamchef Peter Mayr vor der Zieleinfahrt an sein Team, dem CLR Sauwald Cofain699 – das sind Christoph Mühringer und Amadeus Lobe.
Die Amateurradler verbindet mittlerweile nicht nur eine langjährige Freundschaft, zusammen haben die beiden Anfang August die Race Around Austria (RAA) Challenge gerockt. In einer beeindruckenden Zeit von 16 Stunden und 19 Minuten haben sie die Strecke von 560 Kilometer und 6500 Höhenmeter zurückgelegt: "Kaputt aber glücklich haben wir das Ziel erreicht. Wären wir nicht so knallharte Jungs, dann hätten wir wohl Tränen in den Augen gehabt. Das war bestimmt der emotionalste Moment unserer bisherigen Renn-Historie", ist sich das Duo einig und beschreibt das Rennen als brutal, emotional und "einfach saugeil".
Fans, Sponsoren & Co.
"Im November des Vorjahres begannen wir mit den Vorbereitungen für das 24-Stunden-Rennen. Jeder von uns hatte vor dem Start zirka 9000 Kilometer in den Beinen", so Lobe.
Bei idealen Rennbedingungen fiel dann am Mittwoch, 9. August, um 17.19 Uhr der Startschuss für das Team aus Gurten. Von St. Georgen im Attergau führte der erste Teil der Strecke zurück in ihre Heimat – ins Innviertel. Dort wartete bereits der Fanclub: "In Obernberg und Reichersberg waren unsere Eltern und Freunde stationiert. Da galt es natürlich mit vollem Karacho durchzufahren", erzählt Mühringer und ergänzt "Bekannte Gesichter entlang der Strecke treiben einen vorwärts und lassen die Restdistanz deutlich schrumpfen."
Neben Fans, Sponsoren und Unterstützern war außerdem das Pace-Car ein wichtiger Begleiter: "Franz Mayr, Peter Mayr und Bernhard Lindner, unsere Crew, haben uns während des Rennens bei Laune gehalten und stets motiviert. Das war enorm wichtig für uns – ganz besonders während der Nacht. Zu wissen, dass im Team jeder seine Arbeit zu 100 Prozent erledigt, hat uns dazu gebracht ebenfalls alles zu geben und voll in die Pedalen zu drücken – auch wenn's bereits weh tat", betont Lobe.
Platz 4 von 23
Während der Fahrt lieferten sich Mühringer und Lobe zwischenzeitlich ein Kopf an Kopf Rennen mit dem Team "SU Hirschbach". Die beiden ließen sich von der Konkurrenz allerdings nicht beeinflussen und zogen ihr Ding durch. Und so erreichte das Duo ohne gröbere Komplikationen am 10. August, um 16.19 Uhr, als Fünfter von insgesamt 23 Teilnehmern, das Ziel. Aufgrund eines Regelverstoß durch das Team SU Hirschbach rückte das Team CLR Sauwald Cofain699 vor auf Platz 4.
"Natürlich ist der vierte Platz etwas undankbar, vor allem weil uns nur vier Minuten von den Drittplazierten trennen. Aber wir haben im Vorfeld unser Ziel nicht mit einer Platzierung definiert, sondern mit einer Zeit von unter 17 Stunden. Deshalb sind wir mehr als zufrieden mit dem Ergebnis, das wir abgeliefert haben", freut sich das gesamte Team.
Die ersten beiden Stockerlplätze waren laut Mühringer von Anfang an vergeben. Den Sieg gönnen sie der Konkurrenz aber trotzdem: "Mit Team Sareno auf Platz 1 und Team Pabinger auf der 2, haben sich die Top-Favoriten verdient und souverän durchgesetzt. Im Vergleich zu uns greifen diese beiden einfach auf deutlich mehr Erfahrung zurück. Besonders freut uns, dass das Team Alpha den Sprung aufs Stockerl geschafft hat. Mit ihnen haben wir im Juni die Strecke besichtigt. Sie bezeichnen wir als Freunde, nicht als Konkurrenten."
Race Around Austria 2018
An Ausruhen war nach diesem Erfolg nicht zu denken. Bereits fünf Tage später bestritten die beiden schon den nächsten Radwettkampf.
Und auch hinter dem Race Around Austria wollen sie noch kein Häckchen setzen. "Im Laufe des Rennens haben wir gemerkt, dass wir im Vergleich zu anderen Teams deutlich längere Wechselzeiten haben. Hier gibt es auf jeden Fall noch Optimierungspotenzial. Auch bei der Einteilung von Zeitfahrrad und Rennrad ist noch etwas Zeit zu holen", ist sich Lobe sicher. Es scheint als wäre der Ehrgeiz geweckt. So ist es nicht verwunderlich, dass die zwei Sportskanonen bereits mit einer erneuten Teilnahme im kommenden Jahr liebäugeln: "Für 2018 ist derzeit die Teilnahme am Race Around Austria in Form eines 4er Teams im Gespräch. Sprich, die gesamte Strecke rund um Österreich – mit 2200 Kilometern und etwa 30.000 Höhenmetern."
Rekordzeiten bei der RAA Challenge
Das 24-Stunden-Rennen ist das Einstiegsrennen in den Ultraradsport und führt die Teilnehmer entlang der oberösterreichischen Landesgrenze. Sowohl Einzelfahrer als auch Zweierteams werden von einem Begleitauto betreut. Die Teams teilen sich die Strecke indem sie regelmäßige Fahrerwechsel durchführen.
In diesem Jahr waren die Gewinner der Race Around Austria Challenge so schnell wie noch nie am Ziel. Sowohl die Sieger der Einzelwertung, Dominik Schickmair (NÖ) und Anna Bachmann (VBG), als auch das siegreiche Zweierteam Sareno bewältigten die Strecke in Rekordzeit.
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