Am Absprung nach Wien

Gertraud Scheiblberger ist Bezirksgeschäftsführerin der ÖVP. Sie will in den Nationalrat. | Foto: Foto: OÖVP
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ROHRBACH-BERG. Gertraud Scheiblberger steht – dank des Reißverschlusssystems in der neuen ÖVP – auf Listenplatz zwei im Wahlkreis Mühlviertel. Rechnet man 2017 mit einem ähnlichen Wahlergebnis wie 2013 bedeutet das es ein fixes Mandat. Außer ein schelchtergereihter Kandidat überholt sie mit Vorzugsstimmen. Wir haben die Bezirksgeschäftsführerin der ÖVP über ihre Ziele befragt.

BezirksRundschau: Der Bezirk Rohrbach war durch Vizekanzler Reinhold Mitterlehner in den letzten Jahren in Wien stark vertreten. Wie groß sind seine Fußstapfen, in die Sie treten wollen?
Scheiblberger: Ich will nicht in die Fußstapfen vom Reinhold treten. Er hat sehr gute Arbeit geleistet und viel für den Bezirk erreicht. Er hat Rückgrat und war ein Pragmatiker, der mit anderen Politikern gut gekonnt hat. Mir ist wichtig, dass nach seinem Rücktritt für den Bezirk Rohrbach der Zugang in Wien erhalten bleibt. Ich sehe meine Kandidatur als große Chance, die Interessen unseres Bezirkes weiter österreichweit zu vertreten. Diese Chance werden wir so schnell nicht mehr kriegen.

Ein scheinbar fixes Mandat, kann man sich darauf verlassen?
Nein, auf keinen Fall. Wir müssen alle Kräfte im Bezirk bündeln. Ich spüre großen Rückhalt von meinen Parteikolleginnen und -kollegen. Wir sind zwar der schwärzeste Bezirk des Landes, aber eine g'mahte Wiesn ist es sicher nicht. Vor allem auch, weil wir in Rohrbach die Vorzugsstimmenvergabe nicht gelernt haben.

Sie haben 2008 und 2013 den Wahlkampf von Reinhold Mitterlehner im Bezirk geplant und unterstützt. Wie legen Sie Ihren eigenen Wahlkampf an?
Das ist eine neue Situation für mich. Mit Reinhold war es einfach. Er war bekannt und beliebt. Ich selbst muss hier noch bekannter werden und suche dazu das Gespräch mit den Leuten. In den nächsten Wochen werde ich intensiv im Bezirk unterwegs sein.

Wo zwickt es im Bezirk Rohrbach – was wollen die Menschen?
Ich habe kürzlich die Rettungssanitäterinnen-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Da hatte ich viel Kontakt zu den Jugendlichen. Sie haben viele Themen an mich herangetragen. Viele möchten ihren Lebensmittelpunkt hier belassen. Es gibt schöne Baugründe, aber wenig passenden Arbeitsplätze.

Nach dem Abgang von Mitterlehner – wie schwierig war es für Sie, nun weiter im Team des "Sesselsägers" Sebastian Kurz mitzuarbeiten?
Ich habe mir nach dem ersten Schock Zeit genommen und alles sehr gut überlegt. Es geht mir aber nicht um meine Befindlichkeiten, sondern darum, dass wir für den Bezirk Rohrbach etwas weiterbringen. Ich kandidiere aus voller Überzeugung und ich habe die Energie dafür.

Wofür setzen Sie sich ein?
Ich setze mich für die Stärkung der ländlichen Regionen ein. Die Gemeindevertreter im Bezirk werden noch mehr in einem größeren Ganzen, noch solidarischer denken müssen. Zum Beispiel, wenn es um ein Bezirkshallenbad geht. Vieles funktioniert nur wirklich gut, wenn man alle Kräfte bündelt. Dann sind wir schlagkräftig. Der Wirtschaftspark ist ein gutes Beispiel dafür. In unserer Region geht es uns sehr gut, aber wir müssen alles daran setzen, dass dieser hohe Standard bleibt. Wir brauchen noch mehr Arbeitsplätze, eine starke Wirtschaft und Landwirtschaft. Wichtig ist mir auch ein gerechtes Gesundheits- und Sozialsystem.

Werden Sie in den Nationalrat gewählt, müssen Sie Ihren Bezirkgsgeschäftsführerinnen-Job aufgeben und nach Wien ziehen?
Nein, ich werde nicht nach Wien ziehen. Ich bin im Bezirk verwurzelt und fühle mich hier wohl. Ich würde tageweise nach Wien pendeln. Dass das gut funktioniert, sehe ich bei meinen Mühlviertler Politikerkollegen, die es so machen. Meine Freizeit würde ich weiterhin dem Roten Kreuz und der Musikkapelle Hofkirchen widmen, dort bin ich seit meinem 16. Lebensjahr aktiv. Der Job als Bezirksgschäftsführerin geht sich aber nicht mehr parallel aus.

Zur Person:

Scheiblberger ist seit neun Jahren Bezirksgeschäftsführerin der ÖVP. Zuvor war sie Krankenschwester. Sie ist 50 Jahre alt und Mutter von zwei erwachsenen Kindern.

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