Wo der Parmesan des Mühlviertels entsteht
Am Loisnhof in Sarleinsbach soll es ab 2023 Mühlviertler Parmesan geben

Sandra Wögerbauer und Christian Stöbich mit ihren Kindern Jakob und Johannes.  | Foto: Bayr
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SARLEINSBACH. Der erste Mühlviertler Parmesan reift auf dem Loisnhof. Das Produkt aus Bio-Heumilch soll im nächsten Jahr Gastronomen und Käsefreunde begeistern. 

SARLEINSBACH. Innovative Ideen, Mut und handwerkliches Können braucht es, um einen Bauernhof gut zu führen. All diese Dinge treffen am Loisnhof in Weißgraben aufeinander. Sandra Wögerbauer und Christian Stöbich haben dort in den vergangenen Jahren in eine Käserei, einen Laufstall für 40 Kühe mit Weidezugang, eine Heu-Aufbereitungsanlage sowie eine Milchflaschen-Füllanlage investiert.

Ziege und Schaf keine Option

"Vor der Hofübernahme 2018 haben wir lange überlegt, wie wir weitermachen wollen", erzählt Christian Stöbich. Für den Molkerei- und Käsemeister war schnell klar, dass er auf Kühe setzen wird und darauf, deren Milch zu veredeln. Für seine zukünftige Frau Sandra stand fest: "Wenn Milchproduktion, dann Heumilch." Biologisch bewirtschaftet wird der Hof ohnehin seit 2005. "Für uns kommt nichts anderes in Frage", sagt die junge Bäuerin. Besonders freut die beiden der positive Spirit unter den Heumilchbauern und die gesellschaftliche Akzeptanz. "Wir bekommen viel Wertschätzung entgegengebracht, das motiviert uns zusätzlich", sagen die zwei. Sie können auch auf tatkräftige Hilfe von Christians Eltern und anderen Familienmitgliedern setzen. "Dafür sind wir sehr dankbar", erklären sie. So konnten sie beispielsweise die Erntearbeiten auslagern und der Käsereimeister kann sich intensiv um das Käsen kümmern.

Alle helfen zusammen

Die Hälfte der am Hof gemolkenen Milch wird zu Käse verarbeitet, die andere Hälfte an die Molkerei geliefert. Kräftig-würziger Bergkäse (drei, sechs oder neun Monate gereift) und mild-cremiger Schnittkäse sind bereits etabliert und in Lebensmittel-Geschäften in der Region erhältlich. Frische Bio-Trinkmilch vom Loisnhof ist in der Mehrweg-Glasflasche auch Woche für Woche im Achleitner Biokistl zu finden.

Auf sein Handwerk verlassen

"Bei der Produktion des ,Grana Granits' – des ersten Mühlviertler Parmesans – verlassen wir uns voll auf mein Handwerk", erklärt der Bio-Heumilchbauer seine Innovation. Denn ob die Qualität passt, stellt sich erst in einem Jahr heraus – so lange dauert es, bis der Käse essfertig ist. Diese Woche hat der erste Käselaib das Salzlake-Bad verlassen. Nun muss der Käsemeister den Käse täglich, später reicht es wöchentlich, mit Leinöl pflegen sowie drehen und wenden. Damit wird der Laib extrahart wie das italienische Original. "Im August 2023 werden wir sehen, ob sich die Mühe gelohnt hat", sagt Stöbich über das Leaderprojekt.

Die Neugier ist groß

Abnehmer des ersten Mühlviertler Parmesans sollen die Gastronomie sowie seine bisherigen Käse-Stammkunden sein. "Wir wollen eine heimische Alternative ohne lange Transportwege für den Handel und qualitäts- und regionalbewusste Konsumenten anbieten", sagt Stöbich, der auf dem Loisnhof Regionalität hundertprozentig lebt. Mit der Spezialisierung ist der Hof wirtschaftlich breit aufgestellt. "Wir haben sehr viele Direktvermarkter, die sich Nischen suchen. Kooperationen sind hier das Erfolgsrezept", sagt BBK-Obmann Martin Mairhofer. Er verweist auf die Unterstützung seitens der Bezirksbauernkammer-Berater für derartige Pläne innovativer Bauern im Bezirk.

Zur Sache: loisnhof.at
Der Loisnhof wird als Vollerwerbsbetrieb geführt, Christan Stöbich ist noch in geringem Ausmaß an der Bioschule Schlägl angestellt. "Am Ende ist für uns entscheidend, dass der Betrieb, wenn wir das Glück haben ihn an die nächste Generation übergeben zu dürfen, im Vollerwerb geführt werden kann", sagen Sandra Wögerbauer und Christian Stöbich. Das Paar hat zwei Kinder.

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