„Bei Problemen holt dich dort der Geier“
Vier Männer aus dem Bezirk fuhren mit
ihren Motorrädern auf den höchsten Pass Südamerikas.
ALTENFELDEN (wies). Stefan Pöchtrager, Thomas Schauer und Peter Mörzinger haben eines gemeinsam: Sie sind Motorradfahrer mit Leidenschaft und Mitglieder im Motorradstammtisch Altenfelden. Gemeinsam mit Günther Fischer aus Sarleinsbach und vier weiteren Bikern brachen sie im November 2012 auf nach Argentinien. Mit im Gepäck ihre Honda Transalp-Motorräder, alle Baujahre 87 bis 96.
Dünne Luft und Gewitter
„Unser Plan war, Argentinien und Chile zu bereisen, sowie den 4900 Meter hohen Pass Abra del Acay zu befahren“, erklärt Stefan Pöchtrager. Probleme mit dem Zoll bei der Einreise machten schnell klar, die drei Wochen reichen „nur“, um die Weite Argentiniens und die Straßen dort – besser gesagt die roten Sandpisten – zu erkunden. „Die Fahrt auf den Pass war sehr spannend. Wir wussten nicht, wie es uns mit der dünnen Luft geht. Für diesen Fall hatten wir Kokablätter, ein Hausmittel der Einheimischen, mit. Andererseits hatten wir auch Düsen für unsere Bikes eingepackt, die mit weniger Luft gut funktionieren“, sagt Pöchtrager. Bernardo Tarilion aus Wien, ein gebürtiger Argentinier, war der Guide. Alle haben es ohne Probleme in drei Stunden auf den Acay geschafft. Über den Wolken am Gipfel wurde es stressig: „Wir haben uns nicht lange aufgehalten, da ein Gewitter aufgezogen ist“, erklärt Pöchtrager.
400 Kilometer ohne Tanken
Auf der weiteren Fahrt, vom Norden nach Nordwesten des Landes, wurden insgesamt mehr als 5000 Kilometer zurückgelegt. Die Abenteurer aus Österreich kamen unter anderem durch das Tal des Mondes bis an den Rand der Atacama-Wüste und in die Hauptstadt Buenos Aires. Bei Tag hat es in der Wüste 42 Grad. „Wir hatten große Etappen ohne Zivilisation und oft ohne die Möglichkeit zum Tanken. Du weißt, da darf nichts passieren, denn dort holt dich früher der Geier als die Rettung“, sagt Pöchtrager. „Auf der Ruta Nacional 40, der Route 66 Argentiniens, haben wir auch einige Kilometer zurückgelegt. Unvorstellbar diese Geraden. Eine ist zum Beispiel 78 Kilometer lang.“ Volle Konzentration verlangten die weichen Schotter- und Sandpisten. „Das Land ist sehr dünn besiedelt. Es gibt unglaubliche Weiten. Auf 100 Kilometern kommen einem dort oft nur fünf Autos entgegen. Um die Kosten für die Rückschiffung der Motorräder zu sparen, haben die Biker ihre „Geräte“ vor Ort verkauft. „Zu einem guten Preis, denn drüben gibt es kaum 400 bis 600 ccm-Maschinen“, schmunzelt Pöchtrager. Nach der Hitze möchten die MST-Fahrer 2014 nach Sibirien an den Baikalsee aufbrechen – natürlich wieder auf zwei Rädern.
Zur Sache:
Am Freitag, 15., Samstag, 16. und Freitag, 22. März zeigen die Abenteurer auf zwei Rädern im Pfarrsaal Altenfelden Bilder ihrer Reise. Los geht es um 19.30 Uhr. Reservierungen unter: mstbiker@aon.at. Info: www.mst.altenfelden.com
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