Den Webern auf der Spur
Viertklasser der Hauptschule recherchierten über die Webereien im Weberort
HASLACH. Die dramatische Situation der heimischen Weber um die Jahrhundertwende war Ausgangspunkt für eine Spurensuche im traditionsreichen Webermarkt. Bei einem historischen Rundgang spürten die Schüle der vierten Klassen der Kompetenztagesschule Haslach den ehemaligen Webereibetrieben in ihrem Wohnort nach. Knapp 64 Webereien gab es damals in Haslach.
Einer der wenigen noch aktiven Weber ist Herr Bayer aus Lichtenau. Mittlerweile in die Jahre gekommen wird er seinen Betrieb demnächst schließen. Bayer erklärte den Unterschied zwischen Baumwoll- und Leinengarn und zeigte den Jugendlichen die wichtigsten Handgriffe und Arbeitsabläufe eines typischen Webers. Das gleichmäßige Rattern der Webstühle, der Rhythmus des Weberschiffchens und die Begeisterung des Webermeisters faszinierten die jungen Besucher und ließen die Grenzen zwischen gestern und heute, zwischen jung und alt, verschwimmen.
Ein Besuch im Textilen Zentrum Haslach durfte natürlich nicht fehlen. Bei einer anschaulichen und lebendigen Tour wurde unsere Webergeschichte dort weitergesponnen.
Große Modekonzerne
Um viele Eindrücke und Informationen reicher, gestalteten die Schüler ein ganz und gar nicht virtuelles Infoweb, das sie mit selbst designten Musterkarten verzierten. Das Kunstwerk kann in der Schule in Haslach und auf der Homepage bestaunt werden. Woher kommen heute unsere Kleider, wer näht sie und unter welchen Bedingungen? Die Recherche führte die Kinder bis nach Bangladesch und in die undurchschaubare Welt der großen Modekonzerne. Welche Möglichkeiten haben wir überhaupt um uns für faire und gerechte Arbeitsbedingungen einzusetzen? Diese und andere spannende Fragen werden die Jugendlichen der vierten Klassen in der nächsten Zeit beschäftigen.
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