Durchs Essen kemman in Stollnberg d'Leit z'amm

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ULRICHSBERG. Es duftet in der Flüchtlingsherberge in Stolln-
berg. Rahel aus Eritrea hat ihren kleinen Sohn Paul am Arm und sie hat gekocht. Traditionelles Fladenbrot mit Zigni (rote Soße mit Rindfleisch). Der Magen hüpft, aber zuerst gibt es ein Kennenlernen mit fünf Flüchtlingen aus Syrien, Eritrea, Serbien und Mazedonien. Sie leben seit dem Vorjahr in Ulrichs-berg und haben gemeinsam ein Kochbuch herausgebracht. Unter der Leitung von Michaela Nigl-Kirschner und Karin Jung-Pröll von der Initiative Menschlichkeit im Böhmerwald ist das Werk entstanden. Grafiker Karl Nömair hat das Büchlein gestaltet. „Wir haben 400 Stück drucken lassen, die Nachfrage danach ist groß“, erklärt Jung-Pröll. 28 Rezepte aus vier Ländern wurden auf 54 Seiten abgedruckt und sollen die Leute zusammenbringen.
„Die Rezepte sind bebildert, alltagstauglich und gut nachkochbar“, sagt Michaela Nigl-Kirschner. Auch die persönlichen Biografien der Asylwerber sowie ihre Flucht-Geschichten sind im Buch zu finden. Währenddessen tischt Rahel auf – einzig auf das Besteck scheint sie vergessen zu haben. Aber nein! In ihrer Heimat esse man mit den Fingern, erklärt sie. Ungewohnt und nicht ganz fleckenlos geht das Abenteuer „afrikanisch essen“ über die Bühne. Es ginge so einfach, würde man Rahel genauer auf die Finger schauen. Hierzulande ist es die Macht der Gewohnheit – man kennt eben nur Messer, Gabel und Löffel bei Tisch. Aber zurück zum Kochbuch: „Es ist gegen eine freiwillige Spende bei allen Veranstaltungen der Initiative Menschlichkeit im Böhmerwald sowie im Kost-Nix-Laden erhältlich“, sagt Jung-Pröll. Der Erlös wird für die Unterstützung von AslywerberInnen verwendet. Nach dem Besuch in Stollnberg steht das Kochbuch in meinem Schrank – und wird demnächst verwendet. Sobald die Gewürzmischung „berbere“ irgendwo aufgetrieben werden kann.

Zur Sache "Asyldiskussion":
Am Freitag, 6. November, findet um 20 Uhr im Pfarrheim Ulrichs-berg eine Diskussion zum Thema Flüchtlinge – Befürchtungen und Fakten – statt. Herbert Langthaler, hauptberuflich Asylkoordinator in Wien, ist zu Gast.

Rezept „Ingera“ (Fladenbrot):
Zutaten: 2 kg Mehl, 1 Pkg. Trockengerm, 1 Tasse Maismehl, 2,5 l
Wasser, 1/2 Tasse kochendes Wasser, 1 l kaltes Wasser.

Zubereitung: Mehl auf Blech verteilen, 30 Minuten bei 180 Grad braun werden lassen, auskühlen lassen, Germ und Maismehl dazu, verkneten. 24 Stunden in geschlossenem Gefäß stehen lassen. Kochendes Wasser dazu rühren. Die Masse in eine heiße Pfanne laufen lassen und wenden. Sobald das Brot „Augen“ bekommt, Deckel drauf und nochmals kurz backen. Auf einem Tuch ausdampfen lassen.

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