Bezirk Rohrbach
Ein Betrüger führte sieben Firmen in die Insolvenz und setzte sich ab

Die Informationen stammen aus einer Aussendung der Polizei.  | Foto: Foto: BRS
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BEZIRK ROHRBACH. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Linz wurden von Kriminalbeamten des Bezirkes Rohrbach Ermittlungen zu folgendem Sachverhalt geführt: Ein 53-Jähriger aus dem Bezirk Rohrbach ist verdächtig, von Oktober 2011 bis Mai 2019, insgesamt sieben Transportfirmen vorsätzlich bzw. zum Teil grob fahrlässig in die Insolvenz geführt zu haben. "Der Beschuldigte gründete nach und nach sieben Firmen auf seinen Namen und auf Familien- und Firmenangehörige. Dabei nutzte er die familiäre Stellung und die mangelnden kaufmännischen und sprachlichen Kenntnisse aus", heißt es seitens der Polizei.

Insolvent nach ein bis zwei Jahren 

Nach der Insolvenz seiner ersten Firma im Jahr 2011 setzte er seine Ehefrau – und nach der Scheidung seine neue Partnerin – als "Strohmänner", das heißt, er schickte sie vor, um in seinem Auftrag und Interesse das jeweilige Geschäft abzuschließen. Die Firmenleitung oblag ausschließlich ihm. Alle Unternehmen wurden jedoch innerhalb von ein bis zwei Jahren insolvent.

Söhne ebenfalls beteilgt

Als sein ältester Sohn volljährig wurde, drängte ihn sein Vater ebenfalls zu einer Firmengründung, die wiederum von seinem Vater geführt wurde. Nach etwa einem Jahr ging auch diese Firma bankrott. Zwischenzeitlich erreichte sein jüngerer Sohn ebenfalls das 18. Lebensjahr, welcher bei der nächsten Firmengründung als Inhaber vorgeschoben wurde. Die Firma ging ebenfalls binnen eines Jahres pleite. Da der 53-Jährige keine weiteren Familienmitglieder für die Firmenübernahme mehr hatte und sein Insolvenzverfahren noch nicht endgültig abgeschlossen war, drängte er einen Mitarbeiter zu einer Übernahme bzw. zu einer Neugründung, um diese Zeit zu überbrücken. Die Firma sollte absichtlich nach einigen Monaten in die Insolvenz geführt werden. Nach etwa fünf Monaten trat tatsächlich die Insolvenz ein und der 53-Jährige gründete neuerlich eine Transportfirma. Bei einer Überprüfung durch die Finanzpolizei wurde der Verdacht auf ein Scheinunternehmen bekannt und der Firma wurden die Bewilligungen verweigert. Zur Verschleierung des Sachverhaltes erfolgte die Anmeldung der Firmen in drei verschiedenen Bezirken.

Gesamtschaden von über einer Million Euro

Der Hauptbeschuldigte sowie ein Sohn verspielten Firmengelder in größerem Umfang in Casinos in Tschechien und Deutschland. Die Buchhaltung, sowie die gesamte Finanzgebarung war bei den Firmen sehr mangelhalft. Die Löhne wurden meist bar und in mehreren Teilbeträgen an die Arbeiter ausbezahlt.
Die jeweiligen Firmeninhaber hatten nur eingeschränkten bzw. keinen Zugriff auf das Firmenkonto. Die Zustellverträge wurden auf die Folgefirma abgeändert und die Zusteller wurden von der neuen Firma übernommen. Manche Zusteller waren innerhalb von drei Jahren bei drei und mehr Folgefirmen beschäftigt.
Der 53-Jährige hat mit seiner und den Folgefirmen der Sozialversicherung Beiträge im sechsstelligen Bereich vorenthalten. Dazu kommen noch Finanzschulden und Leistungen vom Insolvenzausgleichsfond, sowie die Gläubigerforderungen. Der Gesamtschaden dürfte daher über eine Million Euro liegen. Der Hauptbeschuldigte setzte sich in der Zwischenzeit nach Deutschland ab.

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