Nachruf auf Herbert Silber aus Niederwaldkirchen
Ein Vollblut-Musikant ist verstorben
Kurz vor seinem 81. Geburtstag ist der langjährige Kapellmeister und leidenschaftliche Musiker Herbert Silber gestorben.
NIEDERWALDKIRCHEN. Weit über seine Heimatgemeinde hinaus war Herbert Silber bekannt durch sein vielseitiges musikalisches Können, sein humorvolles Wesen, seinen Charme, Witz und seine positiven Lebenseinstellung. "Er hat wie kaum jemand anderer viel Freude und gemütliche Stunden in das gesellschaftliche Leben gebracht", betonten Bürgermeister Harald Haselmayr und Musikvereinsobmann Christian Atzmüller bei der Verabschiedung.
27 Jahre lang Kapellmeister
Geprägt war sein Leben von der Musik. Im jugendlichen Alter von 23 Jahren wurde er nach einer soliden Ausbildung bei der Militärmusik Kapellmeister der Musikkapelle Niederwaldkirchen – diese Funktion hat er 27 Jahre lang ausgeübt. Große Verdienste hat er sich bei der Ausbildung der Jungmusiker erworben.
Unterricht zuhause
Viele Jahre lang hat er, zumeist sonntags in seinem Wohnhaus zuhause, bis zu 15 junge Musikschüler:innen ausgebildet, auf dem Flügelhorn, Tenorhorn, Saxophon, Klarinette und Trompete. Insgesamt etwa 50 Musiker:innen hat er im Lauf der Jahre ausgebildet und für die Musik begeistern können und damit die Basis für die musikalisch hochstehende Musikkapelle geschaffen. Viele Musikschüler hat er regelmäßig zu den Musikschulen transportiert. Auch der heutige Bezirkskapellmeister Wolfgang Panholzer ging durch seine Schule. Für seine Verdienste wurde er von der Gemeinde mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Mitglied der Hansberg Buam
Jahrzehntelang war Herbert Silber bei der bekannten Tanzkapelle „Hansberg Buam“ aktiv. Musikalisch war er bis zuletzt aktiv. So hat er regelmäßig die Altenheime der Region besucht und mit seiner Musik – gemeinsam mit seinem Musikerkollegen Willi Eckerstorfer viel Freude in den Alltag gebracht. Legendär waren auch seine originellen Auftritte in den Faschingstagen. Beruflich war er als Schulwart in der Volksschule und Hauptschule beschäftigt. Der beliebte „Schuli“, wie er von den Kindern liebevoll genannt wurde, war er hilfsbereiter Ansprechpartner und Problemlöser.
Musikleidenschaft vererbt
So manche Krankenhausaufenthalte blieben ihm nicht erspart. Auch als Patient auf dem OP-Tisch hat ihn der Humor nicht verlassen, und er hat das Ärzte-Team zum Lachen gebracht. Seine Leidenschaft zur Musik hat er an seine musikalisch aktive Familie, Kinder und Enkel, weiter gegeben. Herbert hinterläßt seine Frau Hilde, vier Kinder und sechs Enkerl.
Auf seinem Totenbild steht der Spruch: "Wenn ihr an mich denkt, seid nicht traurig. Erzählt lieber von mir und traut euch ruhig zu lachen. Lasst mir einen Platz zwischen euch, so wie ich ihn im Leben hatte." In diesem Sinne bemerkenswert war auch die Verabschiedung mit vielen Besuchern: bunt und mit viel Musik, so wie sein erfülltes Leben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.