Kunst und Kultur

Haslacher Museen öffnen ab 28. Mai wieder ihre Tore

Eigentlich wäre der Betrieb gerade wieder richtig angelaufen, als Mitte März auch die Haslacher Museen Corona-bedingt schließen mussten. Ein harter Einschnitt für den Ort, der für seinen Museen und Schaubetriebe weithin bekannt ist und dessen Lebendigkeit stark durch die vielen Kulturinitiativen geprägt wird.

HASLACH. Reisegruppen mussten stornieren. Schulklassen, die Führungen und jede Menge Workshops gebucht hatten, blieben aus. Studentengruppen, die seit mehreren Jahren regelmäßig zu Blocklehrveranstaltungen ins Textile Zentrum Haslach kommen, um auf den Webmaschinen ihre eigenen Stoffe herzustellen, mussten die geplanten Aufenthalte absagen. Alle Kurse wurden gestrichen. Die Krise traf die Kultureinrichtungen hart und zur ungünstigsten Zeit. "Gerade in den Frühlingsmonaten bis Schulschluss herrscht normalerweise Hochsaison in den Museen. Abgesehen von Kurzarbeit blieb leider bis dato auch jede Form der Unterstützung aus öffentlicher Hand in dieser prekären Situation aus", sagen die Verantwortlichen.

Wiedereröffnung des Webereimuseums

Umso größer ist die Freude darüber, dass die Museen nun ab Donnerstag, 28. Mai, wieder aufsperren können – große Gruppen werden allerdings noch länger ausbleiben. Man setzt daher in den kommenden Monaten verstärkt auf Individualbesucher und Familien aus der Umgebung. Das Webereimuseum im Textilen Zentrum Haslach wird bis auf weiteres von Donnerstag bis Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet sein. Um 10 Uhr findet eine Führung statt, bei der alle Geräte vorgeführt und die Webmaschinen eingeschaltet werden. Wegen der Planung der Gruppengrößen wird um Anmeldung gebeten. Für Kinder und Junggebliebene gibt es mehrere Stationen, bei denen z.B. Muster entworfen oder Materialien blind ertastet und bestimmt werden können und das Weben auf einem Musterwebstuhl ausprobiert werden kann.

Als besonderes Highlight kann eine ganze Familie oder eine kleine Gruppe, gegen eine freiwillige Spende, im Foyer des Webereimuseum gemeinsam eine bunte Springschnur flechten – eine Technik für Jung und Alt, bei der die Teilnehmer in der gebotenen Distanz im Kreis stehen und sich gegenseitig Fäden zuschießen, sodass eine bunte Schnur entsteht. Jede Gruppe, die eine fertige Springschnur geflochten hat, erhält im Webereimuseum einen Gutschein für eine Portion „Mühlviertler Gold“ – eine Kugel Vanilleeis mit Leinöl, einzulösen im benachbarten Gasthaus Vonwiller.

Verlängerung der Sonderausstellung

Die Sonderausstellung „ZARTES BUNT“, die am 5. Februar im Textilen Zentrum Haslach eröffnet wurde, wird aufgrund der aktuellen Situation verlängert und ist noch bis zum 26. Juli zu sehen. Sie zeigt Arbeiten der Textilkünstlerin Susanne Heindl, Initiatorin des Sommersymposiums Textile Kultur Haslach, die über 40 Jahre lang in ihrer Werkstatt ganz im Stillen auf Handwebstühlen die tollsten Gebrauchstextilien und künstlerischen Unikate erzeugte. Da nun die Auflösung ihrer Werkstatt ansteht, wird ihr Werk in einer umfassenden Schau noch einmal gewürdigt und einige Textilien zum Kauf angeboten (Öffnungszeiten ab 29. Mai: Freitag bis Sonntag, 11.30 bis 16 Uhr ).

Weitere Museen und Schaubetriebe

Auch die anderen Haslacher Museen und Schaubetriebe fahren ihren Betrieb wieder hoch. In der Mechanischen Klangfabrik werden ab 28. Mai jeweils von Donnerstag bis Sonntag um 14Uhr Führungen angeboten, bei denen die historischen Musikinstrumente eingeschaltet werden und das Innenleben vorgeführt wird. Für kleine Gruppen sind gegen Voranmeldung auch zu jedem anderen Zeitpunkt Führungen möglich.

Weitere Museen und Schaubetriebe bieten ebenfalls wieder regelmäßig Führungen an: Das Heimathaus im Alten Turm immer samstags um 10 Uhr, die Mühlviertler Ölmühle jeweils donnerstags um 11 Uhr und die Manufaktur Haslach jeweils dienstags um 13 Uhr. Aufgrund der Enge der Räume kann das Kaufmannsmuseum in dieser Saison nicht regulär aufgesperrt werden. Gegen Voranmeldung sind Führungen für Gruppen bis 10 Personen  möglich. Auch Ortsrundgänge werden gegen Voranmeldung wieder durchgeführt. "Nutzen Sie die Möglichkeit, die Attraktionen in der unmittelbaren Umgebung bewusst zu entdecken und die Angebote der lokalen Kulturinitiativen wahrzunehmen, um ihr Überleben und somit die Vielfalt unserer Region zu sichern."

Für alle Häuser gilt: Wer ins Museum geht, sollte seinen eigenen Mund-Nasen-Schutz mitbringen und auch bei Führungen den vorgeschriebenen Mindestabstand von einem Meter einhalten. Desinfektionsmittel wird jeweils beim Eingang zur Verfügung stehen.  Detaillierte Informationen zu den Öffnungszeiten finden Sie unter haslach-erleben.at und textiles-zentrum-haslach.at