MAS Alzheimerhilfe begleitet gleichermaßen Menschen mit Demenz und deren Angehörige

Die Demenzservicestelle Ottensheim ist für die Bezirke Eferding, Linz Land, Rohrbach, Urfahr-Umgebung und Linz Stadt zuständig. | Foto: Foto: privat
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  • Die Demenzservicestelle Ottensheim ist für die Bezirke Eferding, Linz Land, Rohrbach, Urfahr-Umgebung und Linz Stadt zuständig.
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BEZIRK. In Österreich leiden 130.000 Menschen an Demenz. Dabei werden acht von zehn Betroffene zu Hause betreut. „Angehörige von Menschen mit Demenz fühlen sich oft allein gelassen, isoliert, sind überfordert und haben kaum Zeit für sich selbst“, analysiert Karin Laschalt, Leiterin der Demenzservicestelle Ottensheim der MAS Alzheimerhilfe. „Wir wissen, dass die Pflege/Begleitung von Menschen mit Demenz, die häufig über Jahre erfolgt, körperlich und seelisch besonders belastend ist. Aufgrund permanenter Überforderung und Anspannung erkranken sie oft selbst.“ Anlass genug, um im Rahmen eines speziellen Journalistentermins das breite Angebot der MAS-Alzheimerhilfe und ihrer Demenzservicestelle Ottensheim darzustellen: Informationsmaterialien, Angehörigentreffen oder spezielle Entlastungsangebote wie der Therapie-und Förderungsaufenthalt (TUF), der etwas andere Alzheimerurlaub für Paare. Mit Herrn G. stand ein Angehöriger für Fragen zur Verfügung. Nachdem seine Frau 2014 verstorben ist, konnte er sehr offen und erfahrungsreich über die Zeit mit ihr und der Krankheit berichten. „Unmittelbarer und über den gesamten Krankheitszyklus kann man kaum Einblick über Demenz gewinnen“, berührten Laschalt die Erzählungen von Herrn G..

Emotionen bleiben, auch wenn kognitive Fähigkeiten verloren gehen

„Meine Frau hat oft über ihre Vergesslichkeit geklagt. Ich habe es zu Beginn nicht ernst genommen. An ihrem 70. Geburtstag, am 2. 2. 2001, hat sie dann einer Nichte von der Diagnose Demenz erzählt. Ich habe es nur zufällig gehört. Sie war alleine zum Arzt gegangen und hat sich untersuchen lassen. Sie war die erste, die die Diagnose wusste und es dann uns, also ihrer Familie, schonend „beibringen“ musste. Allmählich konnte sie es dann nicht mehr verbergen. Sie hat in kurzen Abständen immer wieder dieselben Dinge erzählt. Das war der Moment, wo ich dann begonnen habe, mich intensiv mit der Erkrankung zu beschäftigen und mich zu informieren“, erzählt G. und erinnert sich an die letzte Zeit mit seiner Frau. „Meine Frau hatte keine Sprache mehr zur Verfügung. Ich bin neben ihr im Rollstuhl gesessen und sie hat immer nach meiner Hand gesucht. Sie wollte etwas sagen, was ich nicht verstehen konnte. Das hat wehgetan, aber wenn sie gelächelt hat, war es gut.“
Hr. G. war immer auch für die anderen Angehörigen in der Angehörigengruppe ein Vorbild, an dem sie sich orientiert haben, weil er sich mit unglaublicher Kraft, Willen und Wissen der Demenz gestellt hat“, schildert Laschalt und freut sich. „Es ist wunderbar, dass er sich für die Informationsarbeit der MAS Alzheimerhilfe zur Verfügung stellt. Er hat erlebt, wie die Krankheit das Wesen der Betroffenen verändern kann und wie man auch mit Verlust und Schmerz umgeht. Außerdem sind es oft kleine Tipps, wie beispielsweise die Sturzprävention,- dass es besser ist jemanden unter dem Arm zu halten, als sich einzuhängen – die den großen Unterschied machen können.“

Professionelles Team

Laschalt verweist auf das professionelle Team der Demenservicestelle: Es besteht aus Psychologin, Sozialarbeiterin und MAS Trainerin. Angeboten werden telefonische und persönliche Beratung für Betroffene und Angehörige, psychologische Abklärung für Betroffene sowie Früherkennung für alle, die sich Sorgen um ihr Gedächtnis machen, Angehörigentreffen, Vortragsreihen für Angehörige, sowie stundenweise Entlastung von Angehörigen mit gleichzeitigem Training der Betroffenen. Training von Personen mit Demenz hilft, die Betroffenen stadiengerecht zu fördern. Dadurch sollen die vorhandene Fähigkeiten und die Selbstständigkeit länger erhalten bleiben. Schwierigen Verhaltensweisen kann durch gezielte Förderung entgegen gewirkt werden und Angehörige werden entlastet.

Kontakt:
Marktplatz 17, 4100 Ottensheim
Karin Laschalt, 0664/85 46 699
demenzservicestelle-ottensheim@mas.or.at
www.alzheimer-hilfe.at/demenzservicestelle_ottensheim

Die Demenzservicestelle Ottensheim ist für die Bezirke Eferding, Linz Land, Rohrbach, Urfahr-Umgebung und Linz Stadt zuständig. | Foto: Foto: privat
Sowohl Patienten als auch Angehörigen wird mit Rat und Tat zur Seite gestanden. | Foto: Foto: privat
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