Nach Kreuzbandriss schnell wieder auf den Beinen
Eine neue Operationstechnik am Landes-Krankenhaus Rohrbach liefert gute Erfolge.
ROHRBACH. Kreuzbandrisse zählen zu den häufigsten Verletzungen im Fußballsport. Jährlich werden am Landes-Krankenhaus Rohrbach mehr als 100 Patienten behandelt. Eine spezielle Operationstechnik, die „All-inside“-Technik, die seit eineinhalb Jahren am LKH Rohrbach zum Einsatz kommt, überzeugt hier mit einem besonders schonenden Eingriff und bringt die Betroffenen deutlich schneller wieder auf die Beine.
Die „All-inside“-Operationsmethode ist ein Verfahren, das in den USA schon jahrelang erfolgreich eingesetzt wird, in Österreich jedoch noch relativ neuartig ist. „Die Vorteile liegen im schonenderen Operationsverfahren, den besseren kosmetischen Ergebnissen und einer deutlichen Schmerzreduktion nach der Operation“, sagt Primarius Wilhelm Winkler von der Abteilung für Unfallchirurgie am Landes-Krankenhaus Rohrbach.
Weniger Schmerzen, mehr Stabilität
Ein gerissenes Kreuzband kann nicht genäht, sondern muss durch eine andere Sehne ersetzt werden. Bei dieser speziellen Technik werden im Unterschied zu anderen Verfahren nur minimale Hautschnitte an beiden Seiten des Knies vorgenommen. Durch die kleineren Schnitte ist die Gewebsschädigung sowie die Blutergussbildung geringer und das kosmetische Ergebnis deutlich besser.
Die Sehne wird vierfach vernäht und sowohl am Oberschenkel als auch am Schienbein in Knochenvertiefungen verankert. Dadurch ist sie stabiler als herkömmliche Transplantate. Zudem ist bei dieser Technik keine Durchbohrung des Knochens oder eine Öffnung des Gelenks nötig, die empfindliche Beinhaut wird nur noch geringfügig verletzt, was die Schmerzen deutlich reduziert.
Keine Fremdkörper im Knochen
Außer dem Nahtmaterial wird kein Fremdkörper in den Knochen gebracht. Schrauben sind bei diesem Verfahren nicht mehr notwendig. Durch eine optimale Bandspannung, die bei der Operation bei Bedarf noch einmal feinjustiert werden kann, kann eine hohe Stabilität erreicht werden. Folglich kommt es auch im weiteren Verlauf seltener zu Kreuzband- Folgeverletzungen durch Instabilität.
„Es hat sich gezeigt, dass Patienten mit vorderen Kreuzbandrissen beim Anwenden dieser Methode deutlich schneller wieder auf die Beine kamen und selbst eine Ruhigstellung des Kniegelenks nur bei Begleitverletzungen notwendig war“, zeigt sich Winkler zufrieden mit den bisherigen Erfolgen. Selbst bei jugendlichen Patienten, die noch im Wachstum sind, können mit dieser Operationsmethode sehr gute Ergebnisse erzielt werden.
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