Seminar und Präsentation: Jugendarbeit und moderne europäische Armut
Das Mühl-fun-viertel veranstaltet ein Seminar zum Thema Armut und präsentiert die Ergebnisse der Öffentlichkeit am Freitag, 30. Oktober.
KLAFFER. Jugendbetreuer aus sieben verschiedenen Ländern sind von 24. bis 31. Oktober zu Gast im Mühl-fun-viertel in Klaffer/Hochficht. Die Ergebnisse dieses Seminars werden am am Freitag, 30. Oktober um 17 Uhr in der Villa Sinnenreich der Öffentlichkeit präsentiert.
Verstecktes Problem der Armut
Armut ist ein auch innerhalb der EU weit verbreitetes, wenngleich auch ein in vielen Ländern eher verstecktes Problem, das auch in der Jugendarbeit zu einer nicht zu vernachlässigenden Größe geworden ist. Gleichzeitig wird Armut insbesondere in den westlichen Wohlfahrtsstaaten gerne ausgeblendet. So können etwa in Österreich laut Armutsbericht 2014 rund 230.00 erwerbstätige Personen (sogenannte "working poor") von ihrem Gehalt nicht (mehr) leben.
Vordergründig geht es bei dem Begriff der Armut in der Regel um den Mangel an Geld. Allerdings gibt es daneben noch weitere Verluste, die insbesondere im Jugendalter von hoher Bedeutung sind: das soziale und das kulturelle Kapital.
Auch hier herrscht unter Europas Jugendlichen häufig ein Mangel. Das hat weitreichende Folgen auch für die Jugendarbeit.
Internationale Runde
Darum treffen sich einmal mehr Jugendbetreuer aus Österreich und sieben anderen Nationen, um Strategien zu diesem Thema zu erarbeiten. Angeleitet werden sie von einem erfahrenen Team der Kinderfreunde Mühlviertel. Die Teilnehmer kommen aus Litauen, Griechenland, Itailen, Türkei, Rumänien, Bulgarien, Serbien und eben auch Österreich.
Die teilnehmenden Jugendarbeiter bekommen Möglichkeiten und Werkzeuge zur Aufarbeitung von jugendlichen Schicksalen und erhalten neue Perspektiven und Ideen für die Armutsprävention und die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit in ihren eigenen Ländern. Diese Werkzeuge stammen aus dem kulturellen und künstlerischen Bereich.
Als Multiplikatoren sorgen die Jugendarbeiter dann dafür, dass das neu erworbene Wissen und die neuen Perspektiven an die betroffenen Jugendlichen in den jeweiligen Ländern weitergegeben werden.
„Unser gesellschaftspolitischer Auftrag beinhaltet ganz klar, Menschen aus verschiedenen Kulturen und Ländern hier im Mühlviertel zusammenzubringen und gemeinsam an unserer europäischen Zukunft zu arbeiten. Und da werden wir auch nicht nachlassen“, so der Vorsitzende der Kinderfreunde Mühlviertel, Martin Kraschowetz.
Die künstlerischen Ergebnisse des Projektes werden zum Abschluss dann auch öffentlich für alle Interessierten in der Region präsentiert.
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