Ur-Uropa Josef Klein ist 94 Jahre alt – der Peilsteiner erzählt seine Story
Der älteste Peilsteiner Gemeindebürger feierte diese Woche seinen 94. Geburtstag: "Meine Familie ist mein größter Stolz", sagt er.
PEILSTEIN. Josef Klein hat sieben Kinder, 24 Enkerl, 46 Urenkerl und ein Ur-Urenkerl. Geistig ist der älteste Peilsteiner voll fit und kennt alle – auch die moderneren – Namen seiner vielen Urenkerl. Zudem merkt er sich nahezu jeden Geburtstag. Wenn es etwas zu feiern gibt, dann haben in der Stube auf seinem Bauernhof nicht mehr alle Platz. Da kommen seitens der Familie gut und gerne 90 Leute zusammen. Grund zu feiern gab es erst kürzlich wieder. Klein feierte am Sonntag, 4. März, seinen 94. Geburtstag.
Zeit der Mobilisierung
Bei den Treffen erzählt er gerne von früher. Von seinem ersten Motorrad, ein Puch 150, oder dem ersten Traktor, der 1962 auf seinen Hof kam. Erst 1970 folgte ein Auto – ein VW Käfer. "Wir haben uns das alles mühsam erarbeitet und zusammengespart", erinnert er sich an früher. Tragisch war für ihn die Zeit des Krieges, wo nach Jugoslawien, Ungarn und Italien einrücken musste. Dort kam er in Gefangenschaft und konnte nach fünf Jahren unversehrt nach Hause zurückkehren. Im April 1948 heiratete er seine Frau Maria und übernahm den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Schwiegereltern in Oberpeilstein. So kennt Klein auch noch eine Art des Hausbaus, die heute völlig undenkbar ist. "Wir haben zuerst die Ziegel per Hand geschlagen, getrocknet und gebrannt", sagt der Senior, der nie arbeitsscheu war. Im Winter hat er viel Zeit mit Körbe flechten, Besen binden, Schaffel-, Schemmel- und Rechen machen verbracht. "Heute kann ich leider nicht mehr so wie ich möchte", bedauert er.
Familie ist größter Stolz
Der Altbauer hat aber trotz zahlreicher Operationen und Schicksalsschläge – seine Frau starb 2010, auch seine fünf Geschwister sind bereits alle verstorben – nichts von seinem Frohsinn verloren. Wichtig ist für ihn die Familie. "Sie ist mein größter Stolz", sagt er. "Diesen Familiensinn hat er auch an alle Generationen weitergegeben", sagt seine Enkelin Regina Oberngruber: "Wir wünschen unserem Opa alles Gute und hoffen, dass wir ihn noch lange haben."
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