Da „wüde Hund“ vom Hansberg

Videoanalyse nach dem Training: „Ich bespreche mit dem Trainer die richtige Linie“
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Einst ausschließlich den Hansberg hinuntergeflitzt, ist David Ehrenmüller nun auf vielen Pisten daheim. ST. JOHANN (gawe). Im zarten Alter von drei Jahren zischte „Dave“ das erste Mal mit seinen Schiern den heimatlichen Hansberg hinab. Logisch, dass er dann als Vierjähriger bei seinem ersten Kinderschirennen am Hochficht siegte. Die Freude darüber ließ die Glückshormone tanzen. Sein Vater lacht: „Er war dann nicht mehr zu bändigen, er wollte nur mehr Rennen fahren. David hat die ganze Verwandtschaft angerufen und ihnen die freudige Botschaft verkündigt: Ich habe gewonnen“. Dass Schifahren ab jetzt seine Freizeit bestimmen würde, zeigt auch folgende Geschichte: Einer der eifrigsten Schifahrer, „Mister Hansberg“ Franz Sageder, schaffte einmal 2008 an die 30.000 Pistenkilometer. Ein einziger Schifahrer hat ihn übertroffen: David Ehrenmüller. „Schi angeschnallt und weg war ich“, erzählt „Dave“, wie er kurz nach der Schule auf der Piste seine Freunde wieder getroffen hat, weil er „es drinnen nicht mehr ausgehalten hat“. Logische Folge des Trainings war dann ein Abo auf Stockerlplätze beim Haderer Cup. Von der Schihauptschule in Windischgarsten ist der Jugendliche inzwischen in die Schihotelfachschule Hofgastein gewechselt.

Davon träumen viele

Dort ist vieles so, wie es sich viele Schüler wünschen würden: „Normale“ Schule gibt es nur bis Ende November, dann findet der Unterricht in der Klasse nur mehr Montag und Dienstag Nachmittag statt. Der Rest bis Ende März: Zwanzig Stunden Training in der Woche auf der Piste plus Konditionstraining. Hartes Training und die richtige Einstellung tragen dann Früchte. Die Bilanz der letzten Saison: Nach zwanzig Rennen sieben Siege, fünf zweite Plätze und zwei dritte. Höhepunkte waren sicherlich der Landesmeistertitel im Riesentorlauf und der zweite Platz im Slalom (U16). Zusätzlich hat auch noch der Markenwechsel bei den Schiern den Höhenflug befeuert. Sein Fernziel, nämlich gut in den FIS-Bereich hineinzufinden und gute Plätze im Europacup zu machen, ist damit nähergerückt.

Vater als Servicemann

Sechs verschiedene Paar Schi warten daheim in St. Johann auf den Einsatz: Vater Stefan, Chefpräparator der Schier, findet je nach Schneebeschaffenheit und Temperatur (meistens) das richtige Wachs. Das harte Training fordert aber auch Opfer: Beim Riesentorlauftraining vor drei Jahren machte Ehrenmüllers Hand Bekanntschaft mit dem Gelenk einer Torstange. Mittelhandknochen gebrochen. Gipsschiene. Beim nächsten Rennen in Gosau konnte er die Torstangen im Slalom nur mehr mit der rechten Hand kippen. Die Linke war noch im Gips. Kurzerhand kippte er dann die Torstangen in den Linksschwüngen mit dem Kinnbügel, was die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hinriss: „So ein wüda Hund." Weil sich der Kinnbügel dabei bis zur Brille hochschob, war der Vater beim händischen Ausbiegen wieder gefragt. Dave nach dem Sieg: „Nur die Harten kommen durch. Das war geil heute“.

Mentale Stärke

„Vor dem Rennen rutschen wir mit dem Trainer den Kurs einmal herunter“, schildert er die Vorbereitung. „Wichtig ist es, sich die Schlüsselstellen genau zu merken. Und: Wo kannst du den Schwung ins Flache mit hinaus nehmen. Nervös bin ich vor dem Start nicht." Bei den österreichischen Meisterschaften im Super-G sprang er einmal drei Tore vor dem Ziel zu weit und zu hoch. "Ich habe das nächste Tor weggeräumt. Meine Mutter und die anderen Läufer waren entsetzt: Das schaute wild aus“, schildert der Sportler der SSU St.Johann seinen schlimmsten Sturz. Die Konsequenzen: Wachstumsfuge im Sprunggelenk links eingerissen, Kniescheibe beleidigt, Knochenmarksödem, drei Wochen Pause. Mehr Zeit für das, was Dave noch gut kann: Seine Spezialität beim Kochen, der Kaiserschmarrn, schmeckt Schwester Julia am besten.

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Kampfgeist ist seine persönliche Stärke. „Beim Einfahren merkst du: heute läuft es oder auch nicht. Wenn es nicht läuft, fahren wir trotzdem.“
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