Robin Hood aus Helfenberg

Bogenschützenklub erfolgreich

HELFENBERG (gawe) – „20 Turniere im Jahr treten unsere Bogenschützen an, zehnmal davon fahren wir als Sieger nach Hause“ schildert Gisela Kitzmüller die Erfolgen: „Wir im Bogenschützenklub Helfenberg sind keine Titelsammler, freuen uns aber schon über unsere Siege“. Wobei sich die gute Organisation bei den Turnieren des Klubs die Buschtrommeln schon in ganz Österreich bekannt gemacht haben dürften. „Beim jüngsten Bratlturnier haben wir nach vier Tagen die Anmeldungen bei 220 gestoppt, 400 hätten es leicht werden können“ erzählt die Obfrau des Klubs davon, dass Bogenschützen auch aus Vorarlberg den Weg ins Mühlviertel gefunden haben. Auf 33 Stationen und Distanzen von fünf bis 50 m versuchten die Schützen bei den Kunststofftieren die aufgemalte Zielscheibe zu treffen. Wobei die „echten“ Wildtiere anscheinend schon Erfahrung mit den Sportlern haben: „Sie laufen bei uns Bogenschützen direkt vorbei und haben keine Angst“ – vielleicht hat es sich bei ihnen schon herumgesprochen und sie wissen, dass in Österreich ein Bogen nur als Sportgerät gilt und die Jagd damit verboten ist.

Sport für jedes Alter

„Ein 2 1/2jähriger und ein 82jähriger waren bei den Turnieren dabei“ sieht „Gisi“ das Bogenschießen auch als Mittel zum Stressabbau: „Du konzentrierst dich nur mehr auf die Mitte der Zielscheibe. Du musst deine innere Mitte finden. Du sollst mit dem Ziel eins werden und deine Umgebung komplett ausblenden“ beschreibt die „51jährige wie sie am Beginn eines Turniers tief durchatmet und versucht, „mental komplett da zu sein“. Man lernt, loslassen zu können (nicht nur die Bogensehne, sondern auch etwas fürs Leben). Stress in der Arbeit macht sich beim Schuss bemerkbar.

Sport für hyperaktive Kinder

Die Erfahrung, dass Menschen durch die Konzentration beim Bogenschießen ruhiger werden, machte auch Vater Wolkerstorfer: die Leistungen des Sohnes Christian sind in der HS deutlich gestiegen, seitdem er ihm „den ersten Bogen aus einem Haselnussstecken geschnitzt“ hat. Nachdem die Bogensehne gerissen war, wurde eine neue fällig. Kurz darauf überredete der Zwölfjährige seinen Vater, ihm „gleich einen ordentlichen Bogen zu kaufen“. Fünfmal in der Woche Training haben sich bereits ausgezahlt. Er trifft auf 40 m noch die Zielscheibe (Durchmesser 80 cm), das Gelbe in der Mitte geht sich bei dieser Distanz aber nicht mehr aus Den Landesmeistertitel vom Vorjahr möchte er heuer erfolgreich verteidigen; Fernziel für den Nachwuchs Robin Hood: ein Leiberl in der Nationalmannschaft.

Fotos: gawe