Vom dreimaligen Landesmeister zum Staatsmeister
Hobbyfahrer Franz Fleischmann holte sich bei internationalem Fahrturnier in Stadl Paura den Titel.
PFARRKIRCHEN, LEMBACH (bayr). Stark umworben war der Titel bei der Staatsmeisterschaft im Einspänner-Fahren. Nach den ersten zwei Tagen mit schwierigen Dressurprüfungen lagen die drei Besten nur 0,32 Punkte auseinander. "Am Samstag folgte der Marathon, das war für Fahrer und Pferde eine große Herausforderung bei dieser Hitze – gerade für die Einspänner", erzählt der diesjährige Sieger Franz Fleischmann.
Die schwierigen Bodenverhältnisse sorgten auch dafür, dass bei den letzten Teilprüfungen am Sonntag viele scheiterten. Unter anderem sein Bruder Markus. "Der Wagen rutschte ständig weg, weil der Boden so tief und der Sand so trocken war", berichtet Fleischmann. Er hat sich am Ende in der Klasse "Einspänner" gegen große Konkurrenten durchgesetzt. Zu seinem Team gehören Pferd Manno und seine Frau Sarina als Beifahrerin und Trainerin. Fleischmann tritt für den Reit- und Fahrverein Pfarrkirchen an. Bisher hat er 2013, 2015 (Zweispänner) und 2017 den Landesmeistertitel geholt. Der Staatsmeistertitel ist eine Premiere. Und dieser Sieg macht ihn sehr stolz.
Hobbyfahrer zeigt's Profis
Vor allem, weil er als Hobbyfahrer angetreten ist und sich gegen staatlich geprüfte Fahrlehrer durchgesetzt hat. Seine Kutschen hat er selbst gebaut und ständig daran getüftelt. Das hat schon oft für Lacher bei den Bewerben gesorgt: "Wenn ich damit daherkomme, im Feld der Profis, deren Gespanne oft tausende Euro kosten", sagt Fleischmann. Heuer hat der 45-jährige Mechaniker aber allen gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Vor allem die internationalen Preisrichter haben ihn in Stadl Paura sehr gut bewertet. "Das viele Training hat sich ausgezahlt", sagt er. Jetzt heißt es erst einmal, den Erfolg zu genießen. Der 13-jährige holländische Wallach Manno bekommt bis Ende Jänner Urlaub. Dann wird wieder trainiert. Denn ein Ziel hat sein Besitzer noch vor Augen: Die Qualifikation für die WM 2018 in Holland. "Das wäre ein Traum, aber da müssen wir noch an Ausdauer, Schnelligkeit sowie Konzentration arbeiten und einige Dressurlektionen abhalten."
Zur Sache:
Vizestaatsmeister wurde der staatlich geprüfte Fahrlehrer Rudolf Pirhofer (OÖ), Dritter Fahrstallbesitzer David Hötsch. Bei den Zweispännern siegte Isidor Weber (Tirol).
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