Wer wird bäuerliche Unternehmerin 2015?
OÖ, NIEDERWALDKIRCHEN. Neun Kandidatinnen kamen in die engere Auswahl für den Wettbewerb „Die bäuerliche Unternehmerin 2015“. Erfolgreiche Betriebsführerinnen, die mit Mut und hohem Qualitätsbewusstsein Produkte und Dienstleistungen auf ihren Höfen anbieten, werden dabei von der Landwirtschaftskammer OÖ vor den Vorhang geholt. Die besten werden am 11. September bei der Rieder Messe gekürt.
Aushängeschild in der Region
Unter den Finalistinnen ist auch Margit Leitner aus Niederwaldkirchen. Ihr Beweggrund, am Wettbewerb teilzunehmen, ist aufzuzeigen, dass es eine große Herausforderung ist, im bäuerlichen Bereich neue Wege zu beschreiten. 2011 öffnete sie den Bauernhof für Schülerinnen und Schüler unter der Aktion „Schule am Bauernhof“. Die Abschlussarbeit bei der Meisterausbildung widmete sie dieser Einkommenskombination und dadurch reifte das Ziel, sich am Hof einen Arbeitsplatz zu schaffen. Durch zusätzliche Ausbildungen und Angebote wie Kindergeburtstag, Kochkurse und Vorträge als Seminarbäuerin sowie die Kooperation mit dem Franchisepartner „Kindererlebnishof Funtasia“ ist der Hof wieder Vollerwerbsbetrieb geworden. In den Arbeitsspitzen im Sommer hat Leitner einen zusätzlichen Arbeitsplatz geschaffen. In der Region ist der Betrieb ein Aushängeschild für Freizeitangebote direkt am Hof und in der Natur. Daten zum Betrieb: Mutterkühe, Ackerbau, Ziegen, viele Tiere zum Streicheln, Bauernhof und Schule.
Weitere Kandidatinnen
Weitere Kandidatinnen sind Andrea Höglinger (Bezirk Linz-Land), Daniela Spitzer (Bezirk Ried), Petra Wahl (Bezirk Perg), Birgit Chalcraft (Bezirk Grieskirchen), Gerlinde Gröstlinger (Bezirk Vöcklabruck), Maria Wipplinger (Bezirk Ried), Daniela Achleitner (Bezirk Perg), Manuela Edlbauer, (Bezirk Grieskirchen)
Gute Vereinbarkeit wird geschätzt
Beginnend mit dem Jahr 2009 wird der Wettbewerb alle zwei Jahre ausgeschrieben. „Wir wollen zeigen, dass Frauen selbstständig ihre Höfe weiterentwickeln und ihren Arbeitsplatz zu Hause schaffen. Aus Umfragen wissen wir, dass Frauen in der Landwirtschaft vor allem die gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie schätzen sowie auch die Selbstständigkeit“, so die Vorsitzende des LK-Bäuerinnenausschusses LAbg. Ökonomierätin Annemarie Brunner.
Die Arbeitsbereiche der Frauen am Hof sind in Bewegung. Mindestens ein Viertel aller Bäuerinnen haben keine bäuerlichen Wurzeln und kommen aus den unterschiedlichsten Berufssparten auf die Höfe. Eines ist allen gemeinsam: Sie wollen gemeinsam mit ihren Familien ihr Einkommen aus der Landwirtschaft erwirtschaften und entwickeln aufgrund von Marktchancen und eigenen Fähigkeiten neue Einkommensstandbeine. Besonders oft werden Absatzschienen entwickelt, die den Kontakt zum Kunden bzw. zu den Konsumenten ermöglichen. Das Reden über Lebensmittel oder wie viel Zeit diese zum Wachsen oder bei der Herstellung brauchen, das sind Inhalte, die den Wert der Lebensmittel in unserer Konsumgesellschaft wieder steigern sollen. Die Bäuerinnen räumen mit den Klischeevorstellungen über Landwirtschaft auf und geben Einblicke in die Vielfältigkeit von Landwirtschaft und Naturerlebnis. Sie befriedigen das Bedürfnis von vielen Konsumenten, die wissen wollen, wie regionale Lebensmittel erzeugt werden.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.