"Das Ziel ist der Gipfel, nicht der Berg"

Norbert Sonnleitner am Gipfel. Es ist auch ein Gipfel der Gefühle: "Man denkt an alles und auch an nichts." | Foto: Foto: privat
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  • Norbert Sonnleitner am Gipfel. Es ist auch ein Gipfel der Gefühle: "Man denkt an alles und auch an nichts."
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KLAFFER. Mentale Stärke, Kondition und Glück mit dem Wetter – das waren die Zutaten für die argentinische Spezialität: Diese hat sich Feuerwehrmann Norbert Sonnleitner heuer im Februar gegönnt. Er hat mit zwölf weiteren Bergkameraden (allesamt aus Deutschland) den Aufstieg auf den höchsten Berg Amerikas – den Aconcagua – in Angriff genommen.

Langsam hoch arbeiten

Insgesamt war er drei Wochen zur Akklimatisation in den argentinischen Anden unterwegs. Zuerst ging es mit Maultieren auf das erste Basislager in 5.400 Metern. "Langsam gehen ist das wichtigste", berichtet der Bergsteiger, der dieses Hobby erst vor vier Jahren entdeckt hat. "Mir macht die Höhe Gottseidank wenig aus", sagt er. "Wer wenig Hirn hat, braucht weniger Sauerstoff", erzählt Sonnleitner davon, wie ein Arbeitskollege frech zu ihm war. Tatsächlich waren nur wenige Leute vorab in seinen Plan den Aconcagua zu besteigen, eingeweiht. "Den meisten habe ich erzählt, ich fahre drei Wochen auf Kur", sagt der sportliche Feuerwehrmann lachend.

Fünf standen ganz oben

Bis ganz zum Gipfel des Aconcagua geschafft haben es am 11. Februar nur fünf Bergfexe, inklusive ihm. Der Weg dorthin war steinig und anstrengend. "Ein Kamerad hatte erfrorene Finger und musste umkehren", beschreibt Sonnleitner und ergänzt: "Einige hatten mit dem Atmen Probleme. Einem Militäroffizier aus Deutschland habe ich geholfen, damit er es beim zweiten Anlauf bis ganz hinauf geschafft hat", sagt der Bergfex.

Steigeisen als fixer Begleiter

Die Hälfte der Strecke ging es mit Steigeisen über Geröll, Fels, Schnee und Eis", berichtet der Sportler. "Klimatisch ist der 6962 Meter hohe Berg sehr schwierig. Zum einen die Höhe, zum anderen die tiefen Temperaturen und der Wind in der Nacht", beschreibt Sonnleitner. Bei minus zehn Grad wurde am Berg das Zelt aufgeschlagen und übernachtet. "Man ist müde, darum schläft man gar nicht so schlecht", berichtet er. Allerdings nur kurz – bereits um vier Uhr früh ging es vom Höhenlager die letzte Etappe nach oben. Ohne Bergführer, der erkrankt war, haben sie schließlich nach 16 Stunden Fußmarsch den Gipfel erreicht. Sein Leitspruch: "Das Ziel ist der Gipfel nicht der Berg", hat ihn unterwegs motiviert. Sonnleitner sagt: "Sicherheit gibt mir mein Respekt vor dem Berg und der Gefahr."

Freiheit am Gipfel

"Ganz oben angekommen überkommt einen das Gefühl von Freiheit. Man denkt an alles und doch an nichts", beschreibt Sonnleinter. Traditionell hat er sich am Gipfel im Feuerwehr-T-Shirt präsentiert. "Das habe ich immer dabei, weil ich zeigen will, dass die Feuerwehr mehr ist als retten, bergen und schützen. Man kann sich als Feuerwehrmann vielseitig fit halten", berichtet der 57-Jährige. Zum Beispiel durch das Zillenfahren oder regelmäßige Wanderungen auf seinen Trainingsberg – den Stinglfelsen am Hochficht. Dort wird er demnächst auch wieder öfter anzutreffen sein. Er trainiert für den höchsten Berg der Alpen: den Mont Blanc (4810 Meter). Auch Eiger, Mönch und Jungfrau stehen noch auf seinem Besteigungs-Plan. Und ein andere Kaliber in Kirgistan. "Dort gibt es einige 7000er", sagt Sonnleitner und seine Augen funkeln.

Zur Sache:
Der Aconcagua ist der höchste Berg Amerikas. 5000 Menschen versuchen jährlich ihn zu besteigen, 1500 Leute schaffen es tatsächlich auf den Gipfel. Viele Todesopfer sterben dort an Gehirn- oder Lungenödemen, aufgrund der großen Höhe.
Norbert Sonnleitner war im letzten Jahr am Kilimandscharo (5895 Meter, Afrika), am Elbrus (5642 Meter, Russland) sowie am Matterhorn (4478 Meter, Schweiz). "Zur Vorbereitung bin ich auch auf den Glockner gegangen", sagt er.

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