Unternehmer füllt Böhmerwaldwasser ab
Johannes Pfaffenhuemer will in Salnau eine Abfüllanlage errichten und das gesunde Wasser verkaufen.
ULRICHSBERG (bayr). Jenes Wasserabfüll-Projekt, das Adolf Bauer vor 17 Jahren begonnen hat, soll nun durch Johannes Pfaffenhuemer vollendet werden. Der Unternehmer aus Kirchdorf (Water of life) will das 7.832 Quadratmeter große Grundstück in der Ortschaft Salnau von der Gemeinde zurückkaufen. Damit verbunden ist auch die Sonderwidmung zur Wasserabfüllung.
Baubeginn im Frühling
Zum Grundstück will er Wasserleitungen verlegen und eine Wasser-Abfüllanlage errichten. Im Frühling soll mit dem Bau der Halle begonnen werden, sofern bis dahin alle Genehmigungen aktualisiert und positiv erledigt sind. Investieren will der Unternehmer etwa 2,5 Millionen Euro.
Grünes Licht der Gemeinde
Der Gemeinderat hat in der letzten Sitzung vor Weihnachten für diese Pläne grünes Licht gegeben. Man will ihm das Grundstück verkaufen. Vor allem auch, weil die Rede von zehn bis 15 neuen Arbeitsplätzen für Ulrichsberg war. Die FPÖ stimmte dagegen, weil ihnen der Kaufpreis von drei Euro pro Quadratmeter zu niedrig erschien. Ein SPÖ-Mitglied enthielt sich der Stimme. Pfaffenhuemer will das gesunde Wasser des Böhmerwaldes in Bag-in-box-Behälter füllen und mit dem Lkw zu seinen Kunden bringen lassen. "Wir verzichten bewusst auf das Abfüllen in Glasflaschen, weil das viel mehr logistischen Aufwand bedeutet – und damit auch mehr Lkw-Verkehr", sagte Pfaffenhuemer vor dem Gemeinderat. Er rechnet derzeit mit zwei bis sechs zusätzlichen Lkwfahrten zum Wasserabtransport rund um Ulrichsberg pro Tag.
0,5 Liter pro Sekunde
Er sagt: "Wir wollen zu Beginn nur einen Bruchteil der damals genehmigten Abfüllmenge von 120.000 Liter pro Tag entnehmen." 0,5 Liter pro Sekunden will er abschöpfen und abfüllen – also 43.200 Liter pro Tag. Das Böhmerwaldwasser bezeichnete er als Schatz im Acker, der gehoben werden soll, damit alle etwas davon haben. Die Quelle sei tief genug und stark, sodass niemand Angst haben müsse, er grabe dessen Wasser ab. Verkaufen will er das Wasser an gesundheitsbewusste Menschen. Zu welchem Preis, wollte er nicht verraten. Der Gemeinderat behielt sich das Recht, das Grundstück zum selben Preis zurückkaufen zu können, sollte das Projekt scheitern.
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