"So viel haben wir noch nie geschafft"
Margit und Dietmar Wengler bauten heuer vier neue Häuser auf Sri Lanka.
ST. MARTIN. Seit 29. Dezember sind Margit und Dietmar Wengler auf Sri Lanka. Seither sind sie nonstop bei der Arbeit. "So viel wie heuer haben wir überhaupt noch nie geschafft", berichtet Margit. Sieben Baustellen haben sie 2017 gleichzeitig in Angriff genommen. Vier Häuser wurden komplett neu gebaut. Bei drei Baustellen gab es noch Arbeiten wie Fliesenlegen und den Küchenanbau zu machen. Ein Haus war nur ein alter Rohbau mit Dach.
"Job-Bringer" auf Sri Lanka
"Nach dem Tsunami 2004 war eine Organisation in der Gegend unterwegs, die an vielen Stellen schlampig zu bauen begonnen hat und dann einfach wieder verschwunden ist. Sie haben die Menschen im Stich gelassen", berichtet Wengler. Viele dieser Bauruinen sind einsturzgefährdet. "Als wir davon gehört haben, wussten wir, was zu tun ist", sagt die St. Martinerin. Sie und ihr Mann helfen nun mit Spendengeldern, die sie das Jahr über in Österreich sammeln, die Häuser fertigzustellen. "Gesamt haben wir in den letzten Wochen etwa 28 Arbeiter (Maurer, Hilfsarbeiter, Maler, Tischler, Elektriker und ehrenamtliche österreichische Fliesenleger) beschäftigt gehabt", berichtet Margit Wengler und ergänzt: "Ja, jetzt sind wir wirklich schon Profis, sonst würde man das nie schaffen." Für die Bauaufsicht und sämtliche Baumaterialien-Beschaffung ist ausschließlich sie selbst zuständig. Nihal – ihr Ansprechpartner vor Ort – hilft ihr als Dolmetscher bei den Verhandlungen. Aber nicht nur mit dem Bau von Häusern helfen die Wenglers auf Sri Lanka.
1.200 Kilo Reis
Sie bauen Kindergärten, organisieren Schuluniformen, versorgen ein Alten- und Waisenheim mit Lebensmitteln und verteilen auch 1.200 Kilogramm Reis an arme Menschen, die nach wie vor unter den Folgen des Tusnamis von 2004 leiden. "So nebenbei teile ich hier nach der Reihe unsere aus St. Martin in den Containern gelieferten Geschenke an unsere 52 Schützlingsfamilien und Patenkinder aus", sagt die engagierte "Baumanagerin".
Mit gebrochener Schulter
"Wir haben uns ein hohes Ziel gesteckt und es erreicht. Frag mich nicht, warum man sich das antut, es ist enorm anstrengend. Aber das Ziel, das Ergebnis, die Freude, die Glückseligkeit der lieben Menschen hier – ja, die übersteigt alles", berichtet Wengler, die heuer trotz gebrochener Schulter nach Sri Lanka gekommen ist, um zu helfen.
Kurz nachdem die Baustellen fertig waren, brachen monsunartige Gewitter in dieser Region herein. "Seit dem Tsunami spielt hier das Wetter verrückt. Ich bin so dankbar, dass wir alle Baustellen fertig haben, sonst würden wir überall wieder schwimmen", sagt Wengler.
Zur Sache:
Seit dem Tsunami engagieren sich Margit und Dietmar Wengler für arme, von vielen vergessenen Opfer auf der Insel. Neben 2 Armen-Kindergärten und einem Alten-Waisenhaus sowie mehr als 70 Patenschaften haben sie auch mehr als 20 Häuser gebaut. 6500 Euro kostet ein Haus, die Wenglers beziehen alle Rohstoffe vor Ort und schaffen dadurch auch Arbeitsplätze für Handwerker auf ihren Baustellen. Mehr zum Projekt: http://srilanka.lunart.at/ oder auf www.facebook.com/margit.wengler.
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