Nach Widerstand
Wiener Westbahnareal soll ab 2030 Landschaftspark werden
Wird beim Westbahnareal gebaut oder nicht? Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) verriet, wie es um die Zukunft des Areals steht. Zuvor gab es reichlich Bedenken gegen zu viel Verbauung. Die Stadt habe darauf reagiert, versichert man. Doch den Kritikern reicht dies noch nicht.
WIEN/RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Seit Herbst 2022 wurde im Zuge eines intensiven Planungs- und Beteiligungsprozesses an der künftigen Entwicklung des ÖBB-Areals im Herzen des 15. Bezirks gefeilt. Eine Pressekonferenz wäre von der Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bereits im Dezember geplant gewesen. Diese musste allerdings krankheitsbedingt abgesagt werden.
In der Zwischenzeit langten Stimmen der Bevölkerung im Büro der Stadträtin ein. Insgesamt 10.756 Unterschriften sammelte die Initiative "Westbahnpark.jetzt", die sich für viel mehr Grün in Form eines großen Parks ausspricht.
Bis zuletzt stand das Gerücht im Raum, dass bis zu 70 Prozent der Fläche bebaut werden könnten. Am Freitagvormittag war es dann so weit und die jüngsten Pläne für das Projekt wurden vorgestellt. Auf die zwischenzeitlich aus der Bevölkerung eingetroffene Kritik reagierte man bis dahin, wird von der Stadt betont.
Landschaftspark und Wohnen
Präsentiert wurden die Pläne zum Westbahnareal von Planungsstadträtin Ulli Sima, Bezirksvorsteher Dietmar Baurecht (beide SPÖ), Neos-Stadtentwicklungssprecherin Selma Arapović und ÖBB-Vorständin Silvia Angelo. Dem Wunsch der Bevölkerung entsprach man laut Sima ausdrücklich: Ein riesiger Landschaftspark mit einer Größe von fünf Hektar, das sind in etwa sieben Fußballfelder, soll am Areal errichtet werden.
Er soll auf die Ebene der Felberstraße angehoben werden. Dadurch kann einerseits eine klare Trennung von Bahnverkehr und Parknutzung sichergestellt werden, andererseits bleiben unterhalb Flächen für den Bahnbetrieb und die gewerbliche Nutzung möglich.
Zusätzlich sollen die Querungsmöglichkeiten verbessert werden, unter Berücksichtigung von Eigentümerinteressen der ÖBB. Das heißt, es wird auch gebaut. Und zwar links und rechts neben der Schweglerbrücke. Dort bleibt noch ein Hektar Baufläche übrig. Angelo konkretisierte die Pläne der ÖBB: "Rund um die Brücke kann es künftig Platz für zeitgemäßes Wohnen und Arbeiten geben. Auch könnten Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen sowie ein Primärversorgungszentrum geschaffen werden."
Weiterer Widerstand
Bis es so weit ist, werden allerdings noch Jahre vergehen. Im Februar wird das Stadtteilentwicklungskonzept in der Entwicklungskommission vorgestellt. Danach werde ein Leitbild entwickelt und die Infrastrukturplanungen und Flächenwidmung in Angriff genommen.
Eine Umsetzung des Projekts ist erst nach 2030 möglich, hieß es. Den protestierenden Mitgliedern der Initiative "Westbahnpark" ist die Verbauung des Hektars jedenfalls weiterhin ein Dorn im Auge: "Die Hochhäuser und Baupotenziale südlich der Schmelzbrücke sind mit der Deklarierung eines Parks nicht vereinbar. Das Grünraumambiente geht in keinster Weise in die Tiefe. Hier braucht es einen echten Grünraum mit echter Erde drunter."
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